Donnerstag, 12.10.2006 | 12:00 Uhr
Autor: andreaffm
Heute findet in Frankfurt am Main die erste mündliche Verhandlung statt. Und worum geht’s? Nicht etwa um die Inhalte der Website www.perlentaucher.de, sondern um die Tatsache, daß Perlentaucher seine Zusammenfassungen von den Buchrezensionen der Tageszeitungen an Dritte weitergibt – konkret ist das der Kooperationspartner Bücher.de.
FAZ und SZ sehen darin eine Verletzung des Urheberrechts. Ob das auch für Zusammenfassungen in eigenen Worten gilt, die Perlentaucher ja leistet, ist zu entscheiden. Weiterhin muß der Unterschied zwischen einer Veröffentlichung auf der Perlentaucher-Website und einer Weitergabe an Dritte geklärt werden.
Am ausführlichsten berichtet dazu die Welt.
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12.10.2006 um 14:28 Uhr
Mal so als These aus meiner früheren Kenntnis des Metiers: Die beiden Zeitungen würden natürlich lieber die Dinger im Original an Buecher.de verkaufen. Und _wahrscheinlich_ bevorzugt, ohne den Urhebern was davon abzugeben.
05.11.2006 um 16:24 Uhr
Alexander Wall
Hotel Monopol
Roman
Die Kneipe wird hier zum Mikrokosmos der Welt. Bevölkert von skurrilen Gestalten und einem Besitzer, dessen Improvisation alle Fäden zusammenhält.
Ein Café in einer norddeutschen Großstadt. Doch es handelt sich nicht um ein gewöhnliches Café, in dem Schüler vormittags ihre Stunden schwänzen. Inmitten des Rotlichtmilieus gelegen, zieht es all die enthemmten, verrückten und manchmal auch gefährlichen Gestalten aus der Nachbarschaft an. Sie greifen in das Leben des Betreibers ein, als ob es ihr eigenes wäre.
Der Café-Alltag wird bestimmt von ersten Gehversuchen organisationsunfähiger Köche, spontanen 1950er-Jahre-Musikveranstaltungen unterm Lampenschirm, kleinen und größeren Betrügereien und natürlich einer unglücklichen Liebe. Caspar, der Besitzer und Erzähler, begegnet dem mit viel Alkohol, gelegentlich anderen Drogen, einer ordentlichen Portion Schnodderigkeit und gelassener Nachsicht. Walls Roman erzählt von Gescheiterten und Gestrandeten, die gelernt haben, die Widrigkeiten des Lebens selbst dann noch zu meistern, wenn ihre Lage aussichtslos erscheint.
»Hotel Monopol« ist direkter als andere Kneipenromane und häufig so schmutzig wie seine Umgebung. Mal witzig, mal erotisch, aber immer überraschend verlaufen die großen und kleinen Geschichten, die Alexander Wall zu einem großen, nicht mehr ganz fleckenlosen Teppich verwebt. Ein bemerkenswertes Debüt.
Die Presse
„Ganz leichten Fußes führt Alexander Wall den Leser durch sein wohlig müffelndes und erschreckend lebendiges Panoptikum, in dem wenig Platz für Großzügigkeit und lange Kreditlinien bleibt: Abrechnungstag ist hier täglich.“
(Welt am Sonntag, 1.10.2006)
Reihe
Popliteratur
Ausstattung
Hardcover
Umfang
208 Seiten
Format
13 x 19,5 cm
Erscheinungsdatum
Oktober 2006
Preis
14,90 EUR
ISBN
3931555828
Zurück zum Start
08.11.2006 um 11:45 Uhr
Habe Hotel Monopol von Alexander wall gelesen. Vielen Dnak für den Tipp. Ich habe wirklich ehrzhaft gelacht, mitgelitten und mitgezittert. Klasse Millieustudie. Super empfehlenswert!
Danke dafür!
11.11.2006 um 21:26 Uhr
na ja, ich habs mir auch mal angetan. aber ein frauenroman ist es definitiv nicht!
männer wird es sicher unendlich gefallen, aber ich denke auf die bestsellerlisten kommt er nur über die 82% frauenquote (soviele Romane werden anteilig von frauen ! gekauft)
also,´sorry…nächste mal bitte auch an unsgedacht und dann erst die Schreibmaschine ausgepackt….
24.11.2006 um 12:27 Uhr
[…] Hier vermeldete ich vor einiger Zeit, daß die Tageszeitungen FAZ und SZ gegen den Perlentaucher geklagt haben. Der Perlentaucher faßt Buchrezensionen der beiden Zeitungen nicht nur zusammen und veröffentlicht sie auf seiner Website perlentaucher.de, er gibt diese Kurzfassungen auch an Dritte weiter – im konkreten Fall an buecher.de. […]
22.07.2007 um 11:39 Uhr
[…] bezüglich der Weitergabe von zusammengefaßten Buchrezensionen an Dritte habe ich hier und hier schon berichtet. Der letzte Stand der Dinge: Das Frankfurter Landgericht hat die Klage in […]