Sonntag, 25.08.2019 | 09:04 Uhr
Autor: Andreas Schröter
In seinem Roman „Santa Rita“ beschreibt der niederländische Autor Tommy Wieringa das triste Leben in einem Kaff an der deutsch-niederländischen Grenze. Hauptfigur Paul pflegt seinen alten Vater und handelt mit militärischen Hinterlassenschaften. Auch Neonazis sind seine Kunden. Pauls einziger Freund Hedwiges ist ein menschenscheuer Sonderling, der sich in seinem Haus verschanzt. Aber auch für Paul bieten die regelmäßigen Kneipengänge und die gelegentlichen Besuche im Puff die einzigen Abwechslungen. Der Titel des Romans bezieht sich auf den Namen einer der Prostituierten – sie kümmert sich wie die heilige Rita von Cascia um die aussichtslosen Fälle.
Es gelingt Wieringa recht gut, die freudlose, langweilige, beklemmende und zuweilen aggressive Atmosphäre in diesem Dorf einzufangen. Kehrseite der Medaille: Auch der Roman selbst wirkt dadurch etwas eintönig. Keine der handelnden Personen ist ein Sympathieträger, sodass es für den Leser kaum Identifikationspotenzial gibt. Auf Dauer wird die Lektüre dadurch etwas zäh.
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Tommy Wieringa: Santa Rita.
Hanser, August 2019.
304 Seiten, Gebundene Ausgabe, 22,00 Euro.
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