Sonntag, 10.03.2013 | 13:00 Uhr
Autor: Andreas Schröter
Nach der Lektüre von „Eine Frau, die vom Himmel fiel“ fällt es schwer zu glauben, dass der Autor dieses Thrillers, der 1948 geborene Engländer Simon Mawer, mit anderen Werken bereits zweimal für den renommierten Booker-Price nominiert wurde. Der Ausdruck Thriller legt Spannung nahe, doch die kommt bei diesem Buch erst ganz am Ende auf. Vorher gibt’s ein bisschen Agentenausbildung, Liebesgeplänkel und den ständigen Verweis auf mögliche Gefahren, die da kommen könnten – aber lange brauchen, bis sie wirklich kommen.
Marian Sutro, die Englisch und Französisch gleichermaßen gut spricht, wird im Zweiten Weltkrieg von den Engländern zu einer Agentin ausgebildet, die im besetzten Frankreich einen Physiker dazu überreden soll, die Fronten zu wechseln und künftig in und für England zu arbeiten. Per Fallschirmsprung landet sie in Frankreich und macht sich an ihre Mission. Natürlich ist Marian in den Mann, den sie sucht, verliebt, was sie aber nicht davon abhält, für einen weiteren Mann dieselben Gefühle zu entwickeln.
Simon Mawer will mit diesem Roman den 50 Frauen der britischen Special Operations Executive ein Denkmal setzen, die zwischen 1941 und 1944 in Frankreich arbeiteten. Ihm gelingt das nur bedingt: Hauptfigur Marian Sutro wirkt nicht lebensecht, fast ein bisschen naiv – wie ein leicht beeinflussbarer Spielball zwischen den verschiedenen Männerfiguren. Besonders die Liebeshandlung ist teilweise sogar ein bisschen lächerlich. Letztlich nur für Leser mit ausgesprochenem Hang zu Zweiter-Weltkriegs-Themen zu empfehlen.
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Simon Mawer: Die Frau, die vom Himmel fiel.
DVA, November 2012.
384 Seiten, Gebundene Ausgabe, 19,99 Euro.
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