Samstag, 16.02.2008 | 19:16 Uhr

Autor: Andreas Schröter

Nick Hornby: Slam

Nick Hornby: »Slam«Ein „Slam“ ist ein Unfall beim Skateboarden. Und genauso heißt das neue Buch des englischen Kultautors Nick Hornby.

Einen richtig großen Slam baut Hauptfigur Sam, als er 15-jährig seine Freundin Alicia schwängert. Doch nach einem Skateboard-Slam steht man auf und fährt weiter, und so ähnlich läuft’s auch in Sams Leben: Es geht irgendwie weiter, und ganz am Ende sieht alles gar nicht mehr so schlimm aus. Vielleicht ist das die sympathisch-positive Grundaussage dieses Romans: Es wird schon werden.

„Slam“ ist ein Buch über das Erwachsenwerden aus der Sicht eines Jugendlichen, der zwischen seiner erst 32-jährigen Mutter, seiner schwangeren Freundin und deren Eltern pendelt. Nick Hornby (50), der durch – auch erfolgreich verfilmte – Bücher wie „High Fidelty“ und „About a Boy“ in den 90er-Jahren zum Starautor wurde, gelingt es dabei hervorragend, eine passende Jugendsprache zu finden, ohne dass dies unangenehm aufgesetzt wirken würde. Er greift in diesem 300-Seiten-Buch dreimal in die schriftstellerische Trickkiste und schickt seinen Helden in die Zukunft, wodurch der Leser unterhaltende Einblicke in Sams späteres Leben mit Kind erhält – Situationen, die amüsanterweise später von der Gegenwart eingeholt werden. Und dann gibt’s ja auch noch Tony Hawk, eine Skateboardlegende, von dessen Poster sich Sam manchmal wertvolle Tipps holt …

Als Leser schließt man den Ich-Erzähler schnell in sein Herz und findet vieles, das einem aus der eigenen Jugend höchst bekannt vorkommt. Gelegentlich hat das Buch Längen, und die Handlung entwickelt sich etwas schleppend. Insgesamt bleibt „Slam“ jedoch ein gelungener Unterhaltungsroman, der so locker-flockig geschrieben ist, dass er es gar nicht nötig hat, irgendwelchen Tiefgang vorzutäuschen. Empfehlenswert für Jugendliche und alle Erwachsenen, die nicht vergessen haben, dass sie einmal jung waren.

Nick Hornby: Slam.
Kiepenheuer & Witsch, Januar 2008.
300 Seiten, Hardcover, 17,95 Euro.

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3 Kommentare

  1. Dara Weishaupt Says:

    Mit meinem Plädoyer für den literarischen Egoismus, der vor dem Hintergrund meiner persönlichen Geschichte zu sehen ist, wende ich mich gegen jene schlechte sogenannte sozialistische Literatur.

  2. TEXTPORTRAIT - ueltzhoeffer / may » Sozialistische Literatur Says:

    […] Nick Hornby: Slam […]

  3. missxyz Says:

    Hört sich ja echt interessant an. Hab ja schon mehrere Bücher von Nick Hornby gelesen (A long way down und About a boy) und muss sagen, dass mir seine Bücher immer gut gefallen! Klar, es ist leichte Lesekost, aber das brauch man ab und zu auch.

    Gruß,
    missxyz

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