Literaturwelt. Das Blog.

Für jene unter uns, die sich selbst der Schreiberei verschrieben haben und gerade auf einsamer Straße nach einem Verlagshaus suchen, mag die Forschungsarbeit von Professor David Oshinsky an der Universität von Texas in Austin eine kurzweilige Motivationsoase sein. Oshinsky forscht – oder besser durchforstet – gerade das Knopf Archive des Harry Ransom Geisteswissenschaftlichen Zentrums der Universität (das unter anderem auch unzählige amerikanische, britische und französische Erstlingswerke, Manuskripte und Aufzeichnungen beherbergt). Alfred Knopf ist wohl einer der berühmtesten amerikanischen Verlage. Gegründet vom gleichnamigen Verleger im Jahr 1915 und heute Teil der Random House Familie, hat der Verlag 17 Nobelpreisträger und 47 Pulitzer Preis Werke verlegt. Aber auch Knopf hat den einen oder anderen Bestseller verpasst, wie Oshinsky in der New York Times berichtet. So lehnte er unter anderem Anne Franks Tagebuch, Pearl S Bucks Gute Erde, George Orwells Farm der Tiere („Tiergeschichten verkaufen sich in Amerika nicht“), Jorge Luis Borges, Vladimir Nabokov, Sylvia Plath, und und und ab.

Und all jene Autoren, die schon veröffentlich haben und trotzdem noch von Ruhm träumen, denen kann man die Liste der ‚How did we miss these?‘ Bücher im Observer empfehlen. Zusammengestellt von Autoren und Journalisten, werden hier Werke angeführt, die ihren Status als längst vergessen, unter den Teppich gekehrt und missachtete, nicht verdienen. Darunter auch ‚Der Trinker‘ von Hans Fallada.
Es ist nie zu spät entdeckt zu werden.