Samstag, 29.09.2012 | 13:49 Uhr
Autor: Andreas Schröter
Eine Liebesgeschichte, ein alternativer Reiseführer und eine schrecklich-schöne Liebeserklärung an Russland – all das ist zugleich ist A. D. Millers Roman „Die eiskalte Jahreszeit der Liebe“, der im englischen Original 2011 für den Booker-Price und den Golden Dagger Award nominiert und ein Bestseller in Großbritannien war.
In Ich-Form erzählt der Held dieser Geschichte, der aus London stammende Anwalt Nick, einer nicht näher beschriebenen Lebensgefährtin von seiner Zeit in Moskau, die einige Jahre zurückzuliegen scheint. Als Nick dort die hübsche Russin Masha kennen lernt, beginnt für ihn ein Abenteuer, in dessen Verlauf er sowohl privat als auch im Beruf mit allerlei Ganoven zu tun bekommt, die ihm skrupellos das Geld aus der Tasche ziehen wollen.
Dicke Babuschkas kommen vor, ein strenger Winter bei -25 Grad und Öl-Millionäre, die mit Polizei-Blaulicht auf ihren Hummers von einem zwielichtigen Nachtklub zum nächsten fahren. Es gibt viele viel zu leicht gekleidete und zu dick geschminkte Mädchen, jede Menge Wodka und natürlich die allgegenwärtige Korruption.
Man merkt dem Roman an, dass der Autor, für den dieses Buch das literarische Debüt darstellt, sich mit dem Gegenstand, über den er schreibt, genauestens auskennt – kein Wunder: Er arbeitete bis 2007 als Auslandskorrespondent für „The Economist“ in Moskau.
Für alle, die speziell an Russland interessiert sind, ist „Die eiskalte Zeit der Liebe“ Pflichtlektüre, für alle anderen mindestens empfehlenswert.
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A. D. Miller: Die eiskalte Jahreszeit der Liebe.
S. Fischer, August 2012.
288 Seiten, Gebundene Ausgabe, 18,99 Euro.
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