Montag, 09.02.2009 | 12:10 Uhr
Autor: Immo Sennewald
Das war der Titel eines Features in SWR 2 „Wissen“ 2007 über das Schicksal des DDR-Dissidenten Rudolf Bahro, berühmt geworden durch „Die Alternative“, seine brillante Analyse des „real existierenden Sozialismus“ aus dem Jahr 1977.
Dass die Welt der Geldmaschinen in eine Krise ungekannten Ausmaßes hineinrauscht, hat Rudolf Bahro zehn Jahre später dem Westen ebenso treffend prognostiziert. Die „Logik der Rettung“ (so der Titel seines Buches) sollte sich seiner Überzeugung nach dank eines charismatischen Führers durchsetzen. Gorbatschow war’s nicht – wird Obama zum „Fürsten der ökologischen Wende“?
Der ehemalige SED-Funktionär Bahro kam einfach von seinen sozialistischen Utopien nicht los, hoffte als einstiger Nestbeschmutzer von der frisch gewendeten PDS-SED 1989 rehabilitiert zu werden – vergebens.
Der Weg aus der Krise der kapitalistischen Ökonomie führt nicht über eine utopische Sozialmechanik, nicht über grünen Konformismus, schon gar nicht über autoritäre Herrschaft zu deren Durchsetzung. Er führt nur über demokratische Prozesse, die dem Einzelnen die Verantwortung für sein Leben in die eigenen Hände geben. Die Kultur dafür gibt es längst – auch und gerade im Internet, jenseits der medialen Verblödung.
Ein Beitrag in SWR 2 „Wissen“ dazu als Podcast: „Der Fall Rudolf Bahro“
Tags: Finanzkrise, Sachbuch, Sozialwissenschaft, Wirtschaft
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24.11.2009 um 14:01 Uhr
Mensch sein, heißt Utopien zu haben (Paul Tillich, 1886-1965, einer der interessantesten protestantischen Theologen)
24.11.2009 um 14:12 Uhr
Aber gewiss doch. Nur sie gewaltsam durchsetzen zu wollen ist ein mörderisches Unterfangen.