Sonntag, 07.09.2014 | 19:35 Uhr
Autor: Andreas Schröter
Der französische Autor Guillaume Musso steht ein wenig im Verdacht, allzu zuckersüße Liebesgeschichten zu schreiben – ähnlich wie Cecilia Ahern, Jojo Moyes oder Nicholas Sparks.
Doch wer mit dieser möglicherweise bangen Erwartungshaltung an seinen neuen Roman „Vielleicht morgen“ geht, wird angenehm überrascht.
Das Buch entpuppt sich als durchaus spannender Thriller mit Science-Fiction-Elementen, den man auch dann gut lesen kann, wenn man mit schnulzigen Liebesgeschichten nicht viel am Hut hat.
Liebe gibt‘s natürlich trotzdem: Der attraktive Philosophieprofessor Matthew und die Weinkennerin Emma verlieben sich per E-Mail. Matthew benutzt dafür einen Laptop, den er auf einem Flohmarkt gekauft hat und der mit einem Aufkleber mit Emmas E-Mail-Adresse versehen ist. Doch etwas stimmt mit diesem Laptop nicht – und hier kommt die Science-Fiction ins Spiel …
„Vielleicht morgen“ ist Unterhaltungsliteratur, die man am besten am Strand, im Zug oder zur Entspannung nach einem anstrengenden Tag liest. Wer von Literatur mehr verlangt, wird hier nicht bedient.
Störend sind einige Formulierungsfloskeln, die mittlerweile mehr als ausgelutscht sind („Ihr gefror das Blut in den Adern“). Auch sind die Charaktere recht oberflächlich gezeichnet. Zu denen gehört eine sehr resolute gute Freundin von Matthew, die sich aber in der Liebe nur für Frauen interessiert, und der klischeehafte Computerfreak, der mit seinem Leben nicht zurechtkommt.
Für den Roman spricht ein spannender Handlungsaufbau und einige überraschende Wendungen – nicht immer ist die reine Liebe das, was sie zu sein scheint.
Allein was der Titel und die Coverabbildung bedeuten sollen, bleibt schleierhaft.
Guillaume Musso: Vielleicht morgen.
Pendo, August 2014.
480 Seiten, Gebundene Ausgabe, 14,99 Euro.
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