Mittwoch, 04.10.2006 | 12:07 Uhr
Autor: Jürgen Matthes
Die erste Farbe des Tages ist schwarz. Regen über Dresden, Regen über Sachsen, Regen im Genick und Schwärze im Gemüt. Auf der Autobahn kommt noch Rot hinzu, das Rot der Bremsleuchten des ersten, des zweiten, des dritten Staus. Schließlich bekommen wir eine Horizontlinie, das Schwarz wird Grau, dann mischt sich sogar Grün hinzu. Danach verschwimmt alles wieder in Schwärze, weil ich eingeschlafen bin.
Ein kurzer Schlenker des Alfa Romeo, der mich nach Frankfurt kutschen soll, weckt mich. Offenbar hat mein Schlafbedürfnis den Fahrer angesteckt. Die nächste Zeit verbringen wir beide steif und starräugig hinter der Frontscheibe, bis die Skyline Frankfurts auftaucht.
Nach einer kostenlosen Rundfahrt und reichlich Stadtplanwedelei finden wir das Parkhaus, den Namen hab ich schon wieder vergessen. Busshuttle zum Eingang Galleria, dort gibts praktischerweise Schließfächer. Trab zur Kasse, weil kein Zwei-Euro-Stück. Trab zurück, Gepäck einschließen. Trab an Kasse vorbei, Garderobe erspähen. Auch zwei Euro. Nee. Trab retour, Jacke wegschließen. Trab ins Gebäude, nach Eintrittskarte in Brieftasche tasten…jaaaaa…Trab zurück, Brieftasche holen und nun endlich rein. Unterwegs den Hinweis lesen, dass ständig und überall und bitte mit Verständnis jedermanns mit Taschenkontrollen gerechnet werden muss. Bitte sehr, nichts dagegen, ich rechne grundsätzlich mit allem. Vielleicht findet dann auch jemand meinen frisch gewaschenen Speicherstift.
Und endlich drin. Alles sehr übersichtlich, ein freundliches Lächeln mildert dumme Fragen ab und das Pressezentrum ist auch nur gefühlte drei Meilen weg. Aber Treppen steigen muss hier offenbar niemand, die Rolltreppen sind allgegenwärtig. Zwei hübsche Zerberusse am Eingang der Pressehalle machen keine Schwierigkeiten, als sie das Wort „Buchmesseblogger“ hören. Sie grinsen sogar ein wenig. Soso. Mir fällt noch die Frage ein, ob ich nicht womöglich sogar eventuell der allererste meiner Klasse hier bin. Oder? Das Grinsen verbreitert sich. Nee. Die Frau Diener wäre schon da.
Mist. Nur zweiter. Bestenfalls…
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