Literaturwelt. Das Blog.

Ich schreibe daher, ich w a r da… vielleicht bin ich es n o c h: Der Eingang findet sich in 6.0 G 130, ich wiederhole es, aber es ist eine gefährliche Lockung und nicht für jeden geeignet. Daß ich posten darf, ist wirklich ein dürfen, man stellte mir einen Kopf zur Verfügung, der vor mir steht, auf etwas, das an einen Tisch erinnert, aber ein Lebewesen ist. Es kann sprechen… nicht der Kopf, nein, der Tisch; der Kopf hingegen dient als Sender und verbindet diesen meinen Text mit dem Internet… Cyberspace ist der bessere Begriff, n o c h besser wäre: mit Der Welt der wartenden Möglichkeiten. Es gibt, soviel ich erfuhr, auch einen Verleger, ich sprach ihn; wer er war, sagte man mir aber erst nachher, da war er schon weg… weit weg, ich sah ihn noch als eine Blume, die sich, zusammengefaltet, in Richtung Erdmittelpunkt bewegte… – sofern das, worin ich mich soeben befinde, Erde noch genannt werden kann.
Hier sind, um es Ihnen vorab zu erläutern, sämtliche möglichen Bücher archiviert; nicht die noch zu schreibenden, sondern, die geschrieben worden wären, hätte es ihre Autoren nicht daran gehindert… irgend etwas, ein Geist, eine Unfähigkeit, eine Migräne. Oder das Koeppen-Syndrom: die sich fortpflanzende Lähmung des Gedankens. Das war nämlich das erste Buch, das man mir zeigte, nachdem ich mich – sehr höflich, z u höflich fast – vorgestellt hatte: Wolfgang Koeppens letztes, ungeschriebens Buch. Ich hielt es nun in der Hand, in Leinen ist es gebunden, aber ein Leinen ist das, von dem man denken möchte, es sei Pergament. Sprachlos sah ich auf, durchschlug ich die Seiten, aus jeder sprach ein Schmerz, den der Leser direkt im Körper fühlt. Dann zeigte man mir das fertige Autograph von Mahlers Zehnter Sinfonie, nein, nicht die komplettierten Fassungen Cookes oder Barschais, sondern die wirkliche Handschrift Mahlers, des toten Mahlers, wenn Sie verstehen… Und dann… moment, ,man kommt, man ruft mich, ich soll hier eben… soll…. so warten Sie doch… verzeihung, ich… später wieder, bitte… später…