Montag, 23.07.2007 | 18:52 Uhr
Autor: Regula Erni
Thomas Kielinger ist davon überzeugt, dass es in Harry Potter an the deathly hallows um den Tod geht und dass Joan K. Rowling dem Potter-Epos die christliche Lehre von Erlösung und Opferbereitschaft zu Grunde gelegt hat.
„[…]Wir haben ja sechs bisherige Folgen vorliegen, wer wüsste also nicht, was es mit der Architektur dieses Opus, mit seinem Grundthema auf sich hat, dem existenziellen Kampf zwischen dem bösen und dem guten Prinzip, zwischen der Liebe und der Zerstörung? Dem kann gerade der Schlussband nicht ausweichen. Rufen Sie sich die Parameter dieses Kampfes doch noch einmal in Erinnerung, es ist die halbe Erklärung zum Ausgang der Potterschen Heptalogie –nein, vielleicht schon die ganze:
Harry, dessen Mutter sich einst in den Zauberstrahl Voldemorts warf, um ihr Kind zu retten, muss gegen den dunklen Lord angetreten, um der Liebe und den von ihr beseelten Grundwerten, darunter Freundschaft und Treue, zum Sieg zu verhelfen. Nicht Rache ist das Thema dieser Bücher, sondern ein metaphysischer Beweis, der von Abenteuer zu Abenteuer seine Prüfung, auch seine Überprüfung erfährt: dass in der Liebe, der Hingabe, das unsterbliche Prinzip ruht, der Sieg über den Tod.
„Tod, wo ist dein Stachel?“, fragt hoffend auch der gläubige Mensch, dem das Geheimnis der Auferstehung Trost schenkt. Den Potter-Büchern liegt durchaus eine christliche Dimension zugrunde, ja, sie kommt gegen Ende dieses Schlussbandes machtvoll zum Vorschein. Daher kann man im Nachhinein nur staunen, wie es der Autorin gelingen konnte, vor Erscheinen von „Harry Potter and the Deathly Hallows“ diese weltweite frenetische Spekulation anzuheizen, ob Harry überleben werde oder nicht. Fast alle haben wir uns von Rowlings düsterer Andeutung, dass „zwei wichtige Personen“ der Handlung sterben würden, verleiten lassen, zu glauben, es werde nicht nur Lord Voldemort, sondern auch Harry an den Kragen gehen.“[…]
Tags: harry potter, Moral
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