Samstag, 18.03.2006 | 22:38 Uhr
Autor: Andreas Schröter
Der Übergang von Originalität zu Nonsens ist fließend. In der Grauzone zwischen beidem bewegt sich Thomas Finns Abenteuerroman „Der Funke des Chronos“: Der Zeitreisende Tobias reist ins Hamburg des Jahres 1842, trifft dort ausgerechnet den großen deutschen Dichter Heinrich Heine und erlebt mit ihm vor der Kulisse des historischen Großen Brandes von Hamburg haarsträubende Abenteuer.
Der bekennende Hamburg-Fan Thomas Finn hat für diesen Roman jahrzehntelang recherchiert – man merkt’s: Das Buch ist gespickt mit historischen Details aus der Hansestadt des 19. Jahrhunderts. Gelegentlich wirkt das etwas aufgesetzt und dem Handlungsfortgang der leidlich spannenden Geschichte nicht dienlich – so als habe der Autor unbedingt noch dieses und jenes unterbringen wollen, um dem Leser zu zeigen, wie gut er sich auskennt.
Nun, die Hamburger werden das anders sehen, und auch die Freunde des spannenden Unterhaltungsromans werden an dieser Mixtur aus historischem Roman und Science Fiction trotz einiger sprachlicher Holprigkeiten ihr Vergnügen haben.
Übrigens: Die Zeitmaschine sieht exakt so aus wie die von H.G. Wells in dessen mehrfach verfilmtem Roman „Die Zeitmaschine“ – eine Hommage an den englischen Autor, der sogar ganz am Ende des Buches selbst einen kurzen Auftritt hat. Andreas Schröter
Thomas Finn: Der Funke des Chronos, Piper, 19,90 Euro, ISBN: 3-4927-0128-0
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