Mittwoch, 02.09.2009 | 09:45 Uhr
Autor: Immo Sennewald
In meiner Rezension zum Buch – es ist in der Reihe „Die verschwiegene Bibliothek“ der Büchergilde Gutenberg erschienen – heißt es:
„… der Charme des Sängers Sallmann ist rau, der des Buchautors nicht minder, aber da er die Gebrauchsanweisung für raue Töne mitliefert, nämlich in Form einer Beschreibung seiner Kindheit im tiefsten Sachsen, liest sich das Ganze bisweilen wie eine Hanswurstiade. Da macht einer aus der Begabung zum Kasperl sein Überlebensprinzip. Auf dem Dorf muss er sich kostümieren wie alle: mit Pioniertuch, später mit dem FDJ-Hemd, damit er überhaupt dazugehören darf. Wer nicht dazugehört, wird ausgestoßen, gehänselt, verprügelt. So weit, so alltäglich. Der Leser erfährt indessen, dass zum Eintritt in die Jugendclique schon in den 60er Jahren das Repetieren antisemitischer und antipolnischer Kernsprüche gehörte. Es scheint eine Tradition des Landstriches. Sie verschafft sächsischen Gemeinden bis heute Presseberichte und vertreibt Touristen.
Wer Lust hat, sich das Ganze anzuhören:
http://www.swr.de/swr2/programm/sendungen/buchkritik/rueckschau/-/id=658720/did=5186800/pv=mplayer/vv=popup/nid=658720/zwxkjv/index.html
Tags: Bücher, Berlin, Humor, Lyrik
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