Donnerstag, 23.04.2009 | 22:06 Uhr
Autor: Immo Sennewald
In ihrem neuesten Buch porträtiert Ines Geipel ostdeutsche Autorinnen verschiedener Altersgruppen, die unter der SED-Herrschaft im Zuchthaus zu Tode kamen, sich das Leben nahmen, in der Psychiatrie landeten. Einige – vor allem jüngere – überlebten den Arbeiter-und-Bauern-Staat; sie publizieren heute unbehelligt. Geipels Buch ist genau und unpathetisch. Die Lektüre lohnt nicht nur wegen der Tiefenschärfe, mit der Verstrickungen der literarischen Szene in die Diktatur bloßgelegt werden, sie lohnt vor allem wegen der Entdeckung ungewöhnlicher Begabungen.
„Die Buchkritik“ im SWR 2 vom 21.4.09 ist als Podcast unter folgendem Link zu hören:
Tags: Autorinnen, Das Wortreich, DDR, Deutsche Geschichte, Lyrik
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19.08.2009 um 17:37 Uhr
Es ist wichtig und notwendig politische und strafrechtliche Verbrechen aufzudecken und die Verantwortlichen zu bestrafen. Das gab es doch aber nicht nur in der DDR. Haben denn die Opfer der bundesdeutschen Verbrechen aus Politik und Wirtschaft, wie z. B. Contergan, Rinderknochenimplantate auch für Sportler, Reichtum aus Zwangsarbeit der NS Zeit, SS- Massenmörder laufen frei herum, Berufsverbote, Massenentlassungen aus Geldgier der Politiker und Manager, Bruch des Grundgesetzes, Enteignung von Bank- und Versicherungskunden, Prostitution, Steuerhinterziehung durch Manager, Bankenpleiten auf Kosten der Bürger usw., usw., und alles wird gezerrt und verklärt mit lächerlichen Strafen oder gar noch Abfindungen. Dies spüre ich tagtäglich seit 20Jahren als Krüppel und Opfer ohne jegliche Rechte. Sportdoping ist oft von Promotern, Managern und Sponsoren gewollt und erzwungen. Profisport ist mehr Theater als Sport bis zum Zusammenbruch des Athleten. Rauschgift, Alkohol und Rauchen schon ab 9 Jahren, Amokläufe bleiben ohne wirkliche Kritik und Bekämpfung. Schaulust und Sensationsjournalismus ist die Reaktion des Bürgers, aber alles für den Profit – dann scheint es salonfähig. Kindermord wegen Armut interessiert auch keinen wirklich. Die Satiriker schreien es ins taube und blinde Volk, aber das badet sich an den Ungerechtigkeiten der DDR – Was ist da schon die Gegenwart in Deutschland mit 2500000 armen Kindern und verwahrlosten, ausbildungslosen und chancenlosen Jugendlichen. Wie viel Menschen sterben heute täglich aus Geldgier oder unterlassener Hilfe? Wer ist hier blind oder stark einäugig?
19.08.2009 um 18:03 Uhr
Das ist eine absonderliche Stellungnahme: das Vorhandensein von Nazimördern als Argument beizuziehen, die Stasimörder zu schonen. Nach dem Motto: da die einen davongekommen sind, dürfen die anderen nun nicht „hingehängt“ werden, weil ja DäDäDäÄrr doch irgendwie so ein bisschen was von sozialer Gerehtigkeit hatte, während der Westen das Tätigkeitsfeld einer ausnahmslos verbrecherischen Kapitalistenclique ist. Ich empfehle: wirklich einmischen, wo’s Not tut, statt (Meinungsfreiheit, na klar – jederzeit!) folgenlos herumzuschwadronieren.
22.08.2009 um 10:17 Uhr
zu 2. So wollen Sie es sehen, aber verstanden haben Sie nichts, denn für Sie scheinen ein Leben mit Morphium, quälenden Schmerzen und Diskriminierung keine Folgen zu sein. Schauen Sie mal in die Opfervereine und das ist jetzt.
22.08.2009 um 23:23 Uhr
Sie haben recht. Unsere Wahrnehmung, unser Verständnis sind unvereinbar. Damit kann ich leben – und Sie leben lassen.