Donnerstag, 27.11.2008 | 19:31 Uhr
Autor: Andreas Schröter
Wer schwarzen Humor mag, wird auch „Lebenslänglich“ mögen. In Philipp Moogs Erstling ermordet ein dicklicher und untersetzter Bankangestellter die Liebhaber seiner Kolleginnen, um die Frauen für sich zu haben. Dass der Plan nicht problemlos funktioniert, lässt sich denken …
Doch das in Tagebuchform aus Sicht des Täters mal in der ersten, mal in der dritten Person geschriebene nur 189 Seiten dünne Romänchen ist mehr als bloß schwarzhumorig. Es ist zugleich psychologisch glaubhaftes Portrait eines einsamen Menschen. „Lebenslänglich“ ist sicher kein Buch, das irgendeinen bedeutenden Preis gewinnen wird, aber kurzweilige Unterhaltung ist es allemal.
Witzig: In einem Nachwort bedankt sich Moog, der 1961 geboren wurde, bei den Kellnern verschiedener Münchner Lokale, die ihm an längeren Abenden eine zweite Kerze auf den Tisch gestellt haben, damit er sich beim Schreiben des Romans nicht die Augen verderbe. Seinen Anfang habe das Buch in der Leopardensuite des Bordells Babylon am Wörthersee genommen, wo er bei Dreharbeiten zu Gast gewesen sei.
Philipp Moog: Lebenslänglich.
Dumont, August 2008.
189 Seiten, Hardcover, 17,90 Euro.
Tags: Literatur
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07.12.2008 um 21:12 Uhr
Hm, ich finde das Buch klingt interessant. Werd mal versuchen hinein zu schnuppern.
28.12.2008 um 10:51 Uhr
Hi!
Hab „Lebenslänglich“ in zwei Tagen durchgelesen. Spitze! Warum sollte das „Romänchen“ (man könnt’s ja sonst auch „Novelle“ nennen…) keinen Preis gewinnen? Ich finde es mindestens so tiefgründig und genau wie z.B. „Tannöd“. Eher besser. Die Erzählperspektive hielt mich voll in der Geschichte. Ich hab übrigens so viel schwarzen Humor nicht darin entdeckt. Nur einen Haufen dunkler Selbsterkenntnis. Ansonsten eher ein trauriges Buch. Und gar nicht so weit weg vom „wahren Leben“.
09.01.2009 um 20:27 Uhr
Ich hatte das Buch auch bald durch. Ich fand es nicht schlecht. Es lässt sich nicht so leicht aus der Hand legen. Doch ist das Ende ziemlich verwirrend. Kann mier es jemand erklären? Ist er nun wirklich gesprugen oder hat er das alles nur in seinem Tagebuch erlebt und sein wirkliches Leben sieht ganz anders aus? Hat er uns nur ein spannenderes, aber fikitves Leben dargelegt?