Montag, 15.02.2016 | 07:28 Uhr
Autor: Andreas Schröter
Diesen bisher unveröffentlichten Roman der Literaturnobelpreisträgerin von 1938, Pearl S. Buck, umweht eine Legende. Und wie immer in solchen Fällen weiß man nicht recht, ob sie stimmt oder eher eine verkaufsfördernde PR-Strategie ist. Das Manuskript soll 2012 in einer verlassenen Lagerhalle entdeckt worden sein, bevor es an Bucks Adoptivsohn Edgar Walsh ging, der es überarbeitete und schließlich herausbrachte. Pearl S. Buck muss den Text kurz vor ihrem Krebstod 1973 verfasst haben.
Es geht um den hochbegabten Rann Colfax, der irgendwann beschließt, sein Wissen nicht auf Universitäten zu erwerben, sondern durch Bücher, Reisen und die Menschen, die er dabei trifft.
Aus heutiger Sicht wirkt dieser Roman ein wenig altbacken, altklug und seltsam distanziert. Die Figuren erwachen nicht recht zum Leben. Rann fliegen Geld, Erfolg und die Begegnungen mit interessanten Menschen etwas zu glatt nur so zu. Auf echte Schwierigkeiten trifft er kaum. Das wirkt auf Dauer weder lebensnah, noch interessant. Die Figuren gehen überaus gestelzt miteinander um. Gänzlich missraten erscheint vor allem das Ende.
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Pearl S. Buck: Die Welt voller Wunder.
dtv, November 2015.
368 Seiten, Gebundene Ausgabe, 19,90 Euro.
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17.02.2016 um 20:20 Uhr
Die Idee des Romans klingt spannend, aber schade dass sie deiner Meinung nach nicht mehr daraus gemacht hat.
17.02.2016 um 22:29 Uhr
Ja, aber ich hätte in meiner Kritik möglicherweise noch stärker berücksichtigen müssen, dass der Roman über 40 Jahre alt ist. Dass er da für heutige Verhältnisse etwas antiquiert wirkt, ist fast zu erwarten (obwohl: *Richtige* Klassiker wirken auch heute nicht antiquiert). Na ja, egal, letztlich muss jeder selbst entscheiden, ob Pearl S. Buck genug draus gemacht hat oder nicht. Insofern: selbst lesen (und mir nachher schreiben, ob ich recht hatte oder nicht ;-))
18.02.2016 um 11:31 Uhr
Hast du ihn gelesen? was hättest du anders gemacht?