Dienstag, 07.08.2007 | 13:09 Uhr

Autor: Serendipity

Marbach lebt!

Das Deutsche Literaturarchiv Marbach hat viel Prügel bekommen (u.a. vom Literaturcafé). Sein Literaturportal wurde ein Disaster genannt, da ging nichts voran, der Kalender war stets leer, während wir alle auf Lesungen und Messen pilgerten, neue Autoren das Feld bestritten und Preise einheimsten. Nun, Ingo Schulzes Biographie ist noch immer nicht um den Leipziger Buchmesse Preis erweitert worden. Und Katharina Hacker und einige andere ‚Jüngere‘ sucht man weiterhin vergebens im Autoreverzeichnis. Aber der Literaturkalender scheint inzwischen etwas voller zu werden (auch wenn der Termin für die Frankfurter Buchmesse 2007 [noch 64 Tage!] noch nicht eingetragen ist…).
Warum wird das Marbacher Archiv dann von Politikern weiter unterstützt?

„Die hohe Qualität der wissenschaftlichen Arbeit im Deutschen Literaturarchiv wird durch den Wissenschaftsrat bestätigt. Darüber hinaus enthält dessen Stellungnahme wichtige Anregungen zu den Aufgaben des Archivs und zur Optimierung der Organisationsstruktur.“

… heisst es in einer Pressemitteilung des Baden Württembergischen Ministeriums für Wissenschaft, Forschung & Kunst vom 13. Juli 2007. Und diese Meinung wird vom DLA Marbach als „ermutigendes und befeuerndes Signal“ begrüsst.

Vielleicht weil Marbach weit mehr als das Projekt Literaturportal ist. Es ist ein „Zentrum zur Sammlung und Erschliessung der deutschen Literatur seit der Aufklärungszeit“ und vergibt als solches Stipendien an Literaturwissenschaftler, erschliesst die verschiedensten Verlagsarchive, arbeitet (zusammen mit einigen Universitäten) an einer Fachbibliothek Germanistik, etc.etc.. Nicht zu vergessen ist dabei Kallías, der elektronische Katalog des Marbacher Archives! Immer wieder nett die Sauklaue des ein oder anderen Schriftstellers zu entziffern und zu lesen, wie literarische Kommunikation vor dem Zeitalter der Email stattgefunden hat.
Derzeit betreibt Marbach übrigens die 3. Internationale Sommerschule der Literaturwissenschaft (Literatur denken! – Theorie Experimente 1945-1989), an die auch einige interessante öffentliche Veranstaltungen angeschlossen sind. Und bis zum 21. Oktober 2007 gilt es im Literaturmuseum der Moderne die Sonderausstellung Ordung.Eine unendliche Geschichte zu besuchen, in der die schöpferischen Gedankengänge von Schiller, Hesse, Lasker-Schüler, Rilke u.v.a. betrachtet werden.

„Auch ein kurzes Gedicht fällt selten vom Himmel. (…) Durch Bündeln und Weglassen, Verdichten und Verwerfen entstehen die höheren Ordnungen der Literatur.“

Ältere Literaturwelt Blog Einträge zu Marbach findet ihr hier, hier und hier.

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