Freitag, 23.10.2009 | 01:15 Uhr
Autor: Immo Sennewald
Das Lamento über den Zustand der SPD ist unüberhörbar. Es betäubt Sinne und Urteilsvermögen. Das war 1990 ähnlich, nur war’s damals kein Lamento, sondern ein Triumphgeheul. Damals wies ich Funktionäre der SPD in Berlin darauf hin, dass die gedemütigten Genossen der SED-PDS alles daran setzen würden, ihr Territorium im Osten zu verteidigen. Mit breitem Grinsen erwiderten sie mir, dass die SED politisch tot sei. Die Selbstgefälligkeit der Politiker war buchstäblich grenzenlos. Ihre Bereitschaft, für gute Wahlergebnisse im Osten Kettenhunde der SED zu schonen und Mitläufer der Planwirtschaft als brauchbare Mitläufer der Konzernhierarchen zu hätscheln, ebenfalls. Wir ernten die Früchte: im Osten konnte der von der SED ausgerottete Mittelstand nur an wenigen Orten nachwachsen, ansonsten wird mit Fördermitteln die wirtschaftliche Bedürftigkeit gepäppelt. Unternehmerisches Denken und Handeln ist im Osten kaum nachgewachsen, es wurde im Westen bestraft, dieweil der „Genosse der Bosse“ seine staatsmonopolistische Basta-Politik nach russischen und chinesischen Mustern ausrichtete. Die SPD hat die Quittung. Weiter nach links? Ich empfehle eine Troika aus Nahles, Wagenknecht und Ypsilanti für die Parteiführung und Lafongysi an der Doppelzungenspitze der Fraktion.
Tags: Geschichte, medien, Politik
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