Samstag, 24.12.2011 | 00:24 Uhr

Autor: Odile

Last Minute Lektüre-Geschenk-Tipps für Weihnachten II

Leichte Unterhaltung bietet Gerd Ruebenstrunks Roman „Arthur und die Vergessenen Bücher“. In einer spannenden, phantastischen Bücher-Story verbindet der Autor die alte Buchwelt, zu der im vorliegenden Fall sehr gefährliche Bücher gehören, mit der neuen, der Internet- und Handy-Welt. Eine zeitgemäße Variante des Typus Büchergeschichte, die in einem deutschen Antiquariat beginnt und die jugendlichen Helden Arthur und Larissa in einer geheimen Mission nach Amsterdam und nach Bologna bringt. Überall treffen die Beiden sowohl auf Unterstützer als auch auf gefährliche Gegner. Ganz nebenbei finden sich alternative Rollenvorbilder, auch wenn die Protagonisten ein wenig holzschnittartig sind, sowie jede Menge Wissen, das per Google und Wikipedia gefunden wird. Das Buch ist keineswegs so dicht wie etwa die „Tintenwelt-Trilogie“, aber dennoch packend, abwechslungsreich und: eben in der heutigen Zeit zu Hause. An diesem Buch können LeserInnen jeden Alters Vergnügen finden, auch wenn – oder vielleicht weil? – es sprachlich eher einfach gehalten ist.
Sprachlich phantastisch hingegen ist Salman Rushdies „Luka und das Lebensfeuer“, eine späte Fortsetzung von „Harun und das Meer der Geschichten“, in dem Luka das Leben seines Vaters, des legendären Geschichtenerzählers Raschid Khalifa, retten will und muss. Wie bei Haruns Abenteuern (es lohnt sich natürlich, auch dieses phantastische Werk noch einmal zu lesen!) verschwimmen die Grenzen zwischen Fiktion und Realität. Kinder und Erwachsene werden das Buch auf sehr verschiedenen Ebenen, aber gleichermaßen begeistert lesen.

Salman Rushdie selbst schreibt, dass dieses Buch viele Themen erforsche, über die er sein Leben lang nachgedacht habe: Leben und Tod, Wirklichkeit und Imagination, die Götzen, die der Mensch sich selbst geschaffen habe. Erwachsene werden ihre Freude daran haben, Kinder lassen sich bestimmt von der Abenteuergeschichte gefangen nehmen. Auch in Salman Rushdies phantastische Welt hat die moderne Zeit Einzug gehalten: Luka muss sich gemeinsam mit Hund dem Bär und Bär dem Hund durch neun Levels kämpfen, eines gefährlicher als das andere, um seinem Vater das Lebensfeuer zu bringen. Nur dies vermag den langsam in den Tod hinüber gleitenden Vater zu retten.
Lukas Abenteuer verzaubern vielleicht nicht ganz so wie diejenigen von Harun und wie das wunderbare Meer der Geschichten. Dennoch ist „Luka und das Lebensfeuer“ ein Buch zum Lesen und Wiederlesen, zum Nachdenken und zum Genießen. Und wie erwähnt: sprachlich ein reines Vergnügen, bis auf die gereimten Passagen, die vermutlich nicht einfach zu übersetzen waren (Übersetzung von Bernhard Robben). Folglich empfiehlt sich wohl zum Wiederlesen (oder auch zum ersten Lesen) das englische Original: „Luka and the Fire of Life“.
Jede Menge Lesestoff also für Weihnachten und die Tage „zwischen den Jahren“, wie man so schön sagt ….

Ruebenstrunk, Gerd (2009). Arthur und die Vergessenen Bücher. München: arsEdition.
Rushdie, Salman (2011). Luka und das Lebensfeuer. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt.

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