Donnerstag, 29.06.2006 | 20:36 Uhr
Autor: Andreas Schröter
An Nicholas Sparks scheiden sich die Geister. Es gibt Leser, die finden seine Bücher „irgendwie romantisch“ und es gibt welche, die finden sie – mit einem Wort gesagt – unerträglich. Der Autor dieser Zeilen schließt sich nach der Lektüre des neuesten Sparks-Werkes „Das Wunder eines Augenblicks“ der zweiten Gruppe an.
Es geht seitenlang um Banalitäten wie: „Feiern wir unsere Hochzeit im großen oder kleinen Kreis?“, „Würde sie sich über Blumen freuen?“ oder „Welchen Namen geben wir unserem Kind?“ Der Dialog „Weißt du eigentlich, wie sehr ich dich liebe“ – „Ja, weiß ich, ich liebe dich auch“ kommt so oder ähnlich an mindestens acht Stellen vor. Kitschig, oberflächlich gefühlsduselig und trivial genug für jede Seifenoper.
Die Handlung ist die Fortsetzung von Sparks früherem Buch „Die Nähe des Himmels“ (2005): Der freie Jounalist Jeremy Marsh zieht der Liebe wegen aus New York in ein Kaff namens Boone Creek. Dort muss er feststellen, dass seine Liebste, Lexie, ihn erstens gar nicht bei sich wohnen lassen will (um Gottes Willen, sie sind ja noch nicht verheiratet), ihn zweitens gelegentlich ein wenig hintergeht. Das alles führt zu einer Schreibblockade, was für einen Journalisten schlecht ist. Das alles erschüttert unseren Helden nur mäßig, schließlich liebt er seine Lexie ja.
Diese „Liebe“ wird zwar stets behauptet, ist für den Leser jedoch an keiner Stelle nachvollziehbar. Kein gutes Buch!
Nicholas Sparks: Das Wunder eines Augenblicks, Heyne, 19,95 Euro, ISBN: 3-453-02100-2
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