Dienstag, 18.06.2013 | 20:57 Uhr

Autor: Andreas Schröter

Klaus Modick: Klack

Klaus Modick: »Klack«Markus gewinnt Anfang der 60er-Jahre auf der Kirmes einen kleinen Fotoapparat, mit dem er künftig wichtige und unwichtige Ereignisse in seinem Leben fotografiert. Jedes dieser leider nur beschriebenen, aber im Buch nicht sichtbaren Fotos bildet die Grundlage für ein Kapitel in Klaus Modicks Roman „Klack“. Mit diesem Titel ist das Geräusch der auslösenden Kamera gemeint.

Mit erstaunlich vielen Details – eine echte Fleißarbeit! – lässt der 1951 geborene Autor den Beginn der 60er-Jahre in einem norddeutschen Städtchen aufleben. Dazu gehören Schlager wie „Ramona“, die richtige Sektmarke („Kröver Nacktarsch“), oder Werbesprüche wie „HB – wer wird denn gleich in die Luft gehen“. Die Hamburger Flutkatastrophe ist genauso Thema wie die Kubakrise.

Wer diese Jahre noch bewusst miterlebt hat, dürfte an diesem Buch seinen Spaß haben. Sein Hauptanliegen liegt nicht darin, eine bestimmte Geschichte zu erzählen, sondern eine Zeit, ein Lebensgefühl heraufzubeschwören.

Die Kehrseite der Medaille: Die Handlung verkommt ein wenig zur Nebensache und wirkt austauschbar: Als eine italienische Familie ins Nachbarhaus zieht, verliebt sich Markus in Tochter Clarissa. Ihr Vater will im Städtchen die erste Eisdiele eröffnen. Doch Markus‘ Oma hat Vorurteile gegen Italiener und zieht zuerst einen Stacheldrahtzaun und später eine Mauer zwischen den beiden Grundstücken.

Insgesamt ein harmloses, aber grundsympathisches Büchlein voller 50 Jahre alter Erinnerungen.

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Klaus Modick: Klack.
Kiwi, Februar 2013.
224 Seiten, Gebundene Ausgabe, 17,99 Euro.

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Ein Kommentar

  1. Christopher Davis Says:

    ich habe keine ahnung ob ich mal gelebt hab und wenn ja wo und wann. ich weiss nur, dass es zwei dinge gibt, zu denen ich mich sehr hingezogen fühle. zum einen wär das als epoche das mittelalter und zum anderen als ort irland. keine ahnung warum das mit irland so heftig bei mir ist. ich war einmal dort als ich 13 jahre alt war und wir hatten dort ein ferienhaus. ich kann mich noch an so viel von diesem urlaub erinnern, dass es mir fast unheimlich ist. die farben, die umgebung, die gerüche, die stimmung. noch heute fühl ich mich irgendwie diesem haus und diesem ort mehr verbunden als zu sämtlichen anderen orten an denen ich jemals war. wer weiss, vielleicht hab ich da ja tatsächlich mal gelebt. vielleicht auch nicht. wer weiss das schon so genau 😉 Was rätselst du noch? Wenn du dir selber die Antwort gibst, da gibt es ein ja von mir auch zu Irland, aber nur über den Daumen gepeilt.

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