Montag, 23.07.2007 | 19:36 Uhr
Autor: Oliver Gassner
so
weiter im Text
ich verrate alles
also:
weglesen
Danke.
Harry erforscht Grimmauld Place und entdeckt in Sirius‘ Schlafzimmer einen Brief seiner Mutter und ein Foto, das ihn (also Harry) als Einjährigen auf einem Besen fliegend zeigt. (Die Flugbegabung ist also gelöst, hurra.) Offenbar stammt auch dieser Besen von Sirius.
Im Zimmer gegenüber hauste der jüngere Todesser-Bruder von Sirius, Regulus Arcturus Black, der natürlich ‚R.A.B.‘ ist. Bisher hatte man vermutet, dass die Todesser ihn getötet hatten, weil er von Voldy abgefallen ist. Aber Hauself Kreacher, nach dem Anhänger befragt, erzählt, wie der echte Anhänger, ein Horcrux mit einem Seelenteil von Voldemort, in die Giftschale im See kam und wie der gefälschte Anhänger (den Harry Kreacher jetzt schenkt und ihn damit ‚umdreht‘) hinein kam: Beim ersten Mal half Kreacher auf RABs Bitten Voldemort, die zweite Giftschale trank RAB aus und versank danach im See der Inferi. Kreacher scheiterte beim Zerstören des Anhängers und als Mundungus das Haus von Sirius leerstahl, stahl er auch den Anhänger.
Harry, Ron und Hermine müssen erfahren, dass eine „gute alte Bekannte“ den Anhänger hat: Dolores Umbridge hat ihn Mundungus abgenommen.
Zwischendurch kommt Remus Lupin zu Besuch und bietet seine Hilfe an – auch wenn er nicht erfahren darf, was das Ziel der Drei ist. Harry stellt ihn zur Rede, warum er seine – wie sie erfahren – schwangere Frau Tonks zurücklässt. Er erklärt, dass das Kind wohl auch ein Werwolf werden wird und dass er in der neuen Zeit unter Voldemort noch mehr ein Ausgestoßener sei als zuvor. Dass er das seinem Kind und seiner Frau und deren Familie nicht zumuten kann. Harry bezeichnet ihn als Feigling und meint, er dürfe auf keinen Fall seine Familie und sein Kind im Stich lassen. Beleidigt flieht Remus Lupin.
Zuvor hat er erzählt, dass Voldemorts Kontrolle des Ministeriums zwar ein offenen Geheimnis ist, dass aber der Schein gewahrt bleibt: Scrimegeour hat unter Folter Harry nicht verraten und wurde getötet (er war also doch einer der „Guten“, tjä, Pech, ne?), öffentlich heißt es, er sei zurückgetreten. Keiner wagt aufzubegehren, denn immer wieder verschwinden Leute.
Harry tagträumt wieder und sieht Voldemort auf der Suche nach dem anderen Zauberstabmeister, der zwar einen slawischen Namen hat, dessen offenbare Gastgeberin, Frau oder wasweissich, aber akzentfreies Deutsch und gebrochenes Englisch spricht. ZU gebrochen offenbar, sie wird gezappt und das Kind, das bei ihr ist auch. Offenbar sucht Voldemort nach einem Weg, Harry selbst und auf magische Weise zu besiegen.
Insgesamt nimmt die Erzählgeschwindigkeit ordentlich zu inzwischen, man hat aber auch immer wieder den Eindruck, dass man in einer Art Legostein-Wirbelsturm festsitzt, in dem die Infos aus den sechs früheren Büchern angereichert an einem vorbeiwirbeln.
Literaturwelt. Das Blog. » Blog Archive » Harry Potter 7: Kapitel 9
Tags: harry potter
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23.07.2007 um 20:10 Uhr
[…] Literaturwelt. Das Blog. » Blog Archive » Harry Potter 7: Kapitel 10 + 11 […]
24.07.2007 um 16:01 Uhr
wer stirbt den jetzt alles
25.07.2007 um 16:19 Uhr
Chapter 10: Ausdrückliche Behandlung der Infowar-Thematik auf S. 146. Wie ›kranke Dinge‹ haben Anschuldigungen gegenüber Dumbli Harrys Hirn infiziert. Tolles Detail im Zimmer von Serius: Pin-Up Poster (S. 148)! Der Brief von Muttern zeitigt freilich gleich wieder feuche Augen (hach). Auf S. 152/153 gehts weiter mit einer Wiederholung der nur schwächlich begründeten Verzögerungstaktik, warum die drei Helden nicht in Godric’s Hollow vorbeischauen sollten. Leitmotiv Vertrauen und Die-Wahl-haben auf S. 153. Wiederum nervig, die plötzliche Erinnerung von Harry, wo sich ein gesuchter Anhänger befindet, nachdem zuvor seitenlang danach gesucht wurde. Der Hauself Kreacher birngt wieder mehr Leben ins Buch. Ich komme ja mit den Bösen und Zwiespältigen meistens besser zurecht, als mit den Strahlehelden. Moral-Lektion: Harry erinnert sich Dumblis Kritik zu Sirius, der seinem Hauself keine Gefühle zusprach. Die Beziehung Hauself & Meister les ich als Metapher des Umgangs von Herr und Bediensteter. In England ein altes Thema, daß katholische/anglikanische Adelige im Allgemeinen einen näheren, herzlicheren Umgang mit ihren Dienern pflegten, als evangelikale/protestantische Adelige. Eine Gefühlskuscheleinheit die mir taugt, wie Kreacher sich über Harrys Geschenk freut.
Chapter 11: Wie Death Eater vor dem Versteck rumlungern ist cool. Da kommt so Kalter Krieg- und (siehe »Momo«) Graue Herren-Athmo auf. Remus schaut vorbei. Schönes Infowar-Detail: die Bösen knöpfen sich vor, wer immer auch uneingeschüchtert genug ist Voldis Namen auszusprechen. Erinnert nur mich das an entsprechende Filterprotokolle des Internets (siehe China?). Dicke Moral-Lektion: Harry tritt dafür ein, daß oberstes Gebot für Eltern ist, bei ihrer Familie, bei ihren Kindern zu bleiben um diese vor Unbill zu schützen. Weitere Infowar-Einsicht: im von den Bösen mittleriweile gekaperten Ministerium für Magie gibts zwar noch redliche Leut, aber die sind zu verängstigt um sich zu organisieren (S. 171). Richtig heftig die Anspielung auf Ausmerz-Logistik mittels des »Muggle-born Registration Act«. Schön zu sehen, wie (fein ungeimlich) das Thema Fremdenfeindlichkeit und Ausgrenzung in einem Jugendfantasybuch verarbeitet wird. ›Vergnüglich‹ (im unheimlichem Sinne) die Fadenscheiden-Logik der Bösen, daß Muggle-geborene angeblich nur mittels Diebstahl Zauberkraft erlangen können (S. 172/173). Etwas unschlüssig bin ich, was die ausdrückliche (Vergleichs-)Erwähnung von amerkanischen Ureinwähnern (vulgo: Indianern) angeht, wenn das Aussehen von Dumblis Mutter beschrieben wird. Großes Bonbon für mich: der Auszug aus dem schrecklich sensationsheischenden Enthüllungsschmonz von Rita Skeeters Dumbli-Bio.
25.07.2007 um 21:25 Uhr
Stimmt, das mit dem Anhänger hat mich auch gestört, plötzlich fällt es Harry ein. Ich frag mich wirklich wie genau JKR das alles vorplant oder ob sie lose Enden (wie später Grindelwald, der ja bei der 2. Erwähnung von DD schon vorkommt) einfach nur geschickt einmontiert. Extrem viel kommt ja NICHT wieder vor 😉