Sonntag, 13.06.2010 | 19:59 Uhr
Autor: Andreas Schröter
Die Drehbücher zu Filmen wie „Troja“, „Stay“, „Drachenläufer“ und „X-Men Origins: Wolverine“ stammen von David Benioff. Das Buch „Stadt der Diebe“, das Anfang 2009 in Deutschland erschien, machte ihn auch als Romanautor bekannt. Nun hat der 40-Jährige unter dem Titel „Alles auf Anfang“ eine Geschichten-Sammlung vorgelegt, deren Storys etwas gemein haben. Immer passiert etwas Einschneidendes, das das Leben des Helden auf den Kopf stellt.
Da gibt’s einen Schlagzeuger, der eine Party daraus macht, als der Tacho seines Wagens die 200000-Meilen-Marke erreicht, darüber aber seine Freundin verliert – oder einen Mann, der sich auf die Suche nach einem Mädchen macht, mit dem er vor 14 Jahren einen schönen Nachmittag verbracht hat. Die vielleicht stärkste Geschichte „Merde bringt Glück“ handelt von zwei Aidskranken, die ein neues Medikament ausprobieren. Einer von beiden erhält jedoch nur ein Placebo-Mittel …
David Benioffs Geschichten sind vielseitig, enden meistens traurig, sind verfasst in einem lakonischen Erzählton und lassen zwischen den Zeilen viel Gefühl durchscheinen. Und sie entwickeln eine eigenartige Sogwirkung, der man sich kaum entziehen kann.
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David Benioff: Alles auf Anfang.
Blessing, Mai 2010.
272 Seiten, Hardcover, 17,95 Euro.
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