Montag, 08.02.2010 | 18:49 Uhr
Autor: Immo Sennewald
Fräulein Hegemann, 17-jährige Nymphoman-Selbstdarstellerin wird als Plagiatorin ”enttarnt”, was ihr nix ausmacht, weil’s alle machen. Klar: um Literatur geht’s nicht, nur ums Auffallen. ”Bürgerschreck” lässt sich am besten vermarkten, wenn Sex, Drugs und fäkale- bzw. genitale Gossensprache von pubertierenden Lolitas in Druck gegeben werden und – durch die Feuilletons gepeitscht – ordentlich Kohle bringen. Der plagiierte Blogger, von dem vorher niemand Notiz nahm, darf auf eine nette Geste des Ullstein-Verlags hoffen, der ihm nun von dem Kuchen der ertappten Abschreiberin ein Stückchen abschneidet.
Die Medien leben von diesen Stories – auch ”Spiegel”, ”Süddeutsche”, FAZ, taz, ”Zeit” … Das zum Ritual gehörige Wehgeschrei über die Sittenverderbnis der Jugend hat Gott sei Dank den Kanon der Weltliteratur ebensowenig beeinflusst wie alle Moden und Spektakel. Bedauerlich ist, dass den Werten dieses Kanons kaum Platz in der Erziehung zukommt. Das drückt sich dann in Gewalt- und Drogenexzessen der ”Unterschicht” ebenso aus, wie im Verhalten asozialer Geldmaschinenbetreiber. Vorwärts in die Feuchtgebiete, vorwärts in die nächste Schlammschlacht! Hauptsache, die Quote stimmt!
Tags: feuilleton, Jugend, Kritik, Kultur, Literatur, medien, Plagiat, Sprache
Mit flattr kann man Bloggern mit einem Klick Geld zukommen lassen. Infos
20.03.2010 um 0:29 Uhr
Habt ihr auch die Nase voll von Büchern, die von hypersozialem Dreck (Nazis, Primaten, Mobbing, Sex, Gewalt, Krieg, etc.) handeln?
Dann lest mal dieses Buch (für das 22. Jh.):
http://www.mapology.org/en/download/A_day_in_Paradise_2010_Elbs.pdf
Natürlich kostenlos und online — und kein Plagiat.
Und mit perfekten Bildern…
Viel Spass — als Beweis, dass es auch noch etwas Anderes gibt als nur Bücher geschrieben von hypersozialen Primaten für primitive Primaten…
Und wer die besten Karten haben wird…