Mittwoch, 25.07.2007 | 21:39 Uhr
Autor: Regula Erni
lautet: „Immer weitermachen“. Und tatsächlich: Schwer krank, bleibt er sich treu, sammelt mit Beharrlichkeit deutsche Lebengeschichten und blickt mit Nüchternheit zurück. Peer Teuwsen hat ihn interviewt.
Kempowski fühlt sich Arno Schmidt nahe:
„… ich bin nur viel dümmer, als er es je war. Wir haben uns beide gegen die Verherrlichung des Sozialismus gestellt. Er war natürlich gegen die überkandidelte deutsche Intelligenzija, aber er hat immer die Kirche im Dorf gelassen. Seine Armut, dass er immer weitergemacht hat, beeindruckte mich, ich lese seine frühen Sachen und was er an Lektüre empfiehlt. Meine Frau liest gerade Herder, von einem Feature von Schmidt angeregt. Wielands Schriften haben die Deutschen verbrannt und als Fidibus benutzt – ist das ein Volk? Ich muss aber sagen, wenn es heute TV-Journalisten gibt, die vor laufender Kamera Bücher in den Papierkorb werfen, die ihnen nicht gefallen, das verurteile ich auch.“
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Tags: Chronik, Kempowski, Literatur
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