Dienstag, 27.02.2007 | 19:29 Uhr
Autor: Dostoevskij
Alle 49 Jahrgänge des Simplicissimus, der legendären, zwischen 1896 und 1944 in München herausgegebenen satirischen Wochenzeitschrift, sind nun im Internet abrufbar. Sofort begann ich zu blättern und mich an den Karikaturen und Gedichten zu ergötzen; nicht zuletzt auch an den Werbeanzeigen und der Reklame. „Der Geburtenrückgang is mir wurscht; aber wenn die Balljungens anfangen auszubleiben, dann is es höchste Zeit, daß etwas geschieht!“ – der Begleittext zu Karl Arnolds Zeichnung „Der Tennisgent“ (siehe in Ausgabe 27.7.1914, S.275). Auf derselben Seite – „Das Mutterherz“: „Ich muß Ihnen schon sagen, Herr Fachinger, es fällt mir nicht ganz leicht, Ihnen meine Hilde anzuvertrauen. Als Buchhändler kommen Ihnen doch gar so viele unsittliche Schriften unter die Hände!“. Ich glaube, ich werde viele amüsante Stunden verleben. Noch einer zum Schluß: „Sind Sie schon vorbestraft?“ “ Jawohl. Standesamtlich und kirchlich!“
„….sucht nach Mitteln, wie der fortschreitenden Erkaltung des Ehebettes entgegenzutreten sei“ Diese Nummer des Simplicissimus (12.7.1912) widmete sich im Juli 1912 dem Geburtenrückgang in Deutschland. Kein allzu neues Thema also, wie man vielleicht zu glauben geneigt sein könnte. Weil anzunehmen ist, daß ich der digitalen Simplicissimus-Edition noch einige Früchte entreißen werde, habe ich vorsorglich ein Special im Leipziger Bücherlei eingerichtet, welches fortwährend gefüttert werden wird.
Tags: Digitalisierung, Satire, Zeitschrift
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