Freitag, 19.10.2012 | 21:41 Uhr
Autor: Andreas Schröter
Was wäre, wenn Gott kein weiser alter Mann mit weißem Rauschebart wäre, sondern ein launischer 19-Jähriger, der sich permanent missverstanden fühlt und keine Lust hat, sein Zimmer aufzuräumen – und der den Job vor Millionen Jahren nur deshalb bekommen hat, weil sich kein anderer beworben hat?
Mit genau dieser Idee spielt die 1956 geborene amerikanische Autorin Meg Rosoff in ihrem neuen Roman „Oh. Mein. Gott.“. Zu allem Überfluss verliebt sich Gott Bob auch noch in die süße Tierpflegeassistentin Lucy, mit der er bald durchbrennen will. Kein Wunder, dass Gott in dieser Zeit keine Lust mehr hat, sich um solche Banalitäten wie das Wetter zu kümmern, sodass die Erde droht, in einer neuen Sintflut zu versinken.
Aus der göttlichen Verliebtheit entwickelt sich jede Menge Situationskomik, sodass man „Oh. Mein. Gott.“ mit einem permanenten Schmunzeln liest – zumal sich Meg Rosoff auch noch einige illustre Nebenfiguren ausgedacht hat wie Bobs Mutter Mona, die aus Versehen Gotts pinguinartiges Haustier Eck am Spieltisch verloren hat.
Die Geschichte ist sicherlich nichts, über das man nach dem Lesen noch tagelang nachdenkt, aber eine entspannende und witzige Feierabendlektüre bietet sie allemal.
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Meg Rosoff: Oh. Mein. Gott..
S. Fischer, August 2012.
240 Seiten, Gebundene Ausgabe, 14,99 Euro.
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