Mittwoch, 11.07.2007 | 10:46 Uhr
Autor: Dostoevskij
Hubert Spiegel blickt auf die Herbstprogramme der Verlage. Konkurrenzkampf nicht nur zwischen den Verlagen, sondern, wie er konstatiert, auch innerhalb eines Verlages selbst: „Bei aller Freude über den reichen Bücherherbst: Es soll schon Karpfenteiche gegeben haben, in denen die Hechte vor lauter Heringen gar nicht mehr zu sehen waren. Und der Ausweg aus der ökonomischen Krise kann wohl auch nicht darin liegen, möglichst viele Titel schlecht zu verkaufen.“
Tags: Buchmarkt, Herbstprogramm, verlage
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12.07.2007 um 10:11 Uhr
Danke Markus!
Habe Spiegels Artikel auch gelesen, bin mir aber immer noch nicht sicher, ob seine Analyse der Wirklichkeit entspricht.
Er schliesst mit dem Gedanken, dass diese Entwicklung [konzentriertes Gedraengel/ interne Konkurrenz] am Ende dem Leser am meisten schadet.
Dem kann ich nicht zustimmen: mehr Buecher auf dem Markt, das kann doch fuer den Leser nicht schlecht sein? (wenn man davon ausgeht, dass die Anzahl der Verlage gleichbleibend ist). Vielleicht wird der Leser nicht so von wenigen Werken marketing-belagert, sondern muss sich einige zusaetzliche Klapptexte durchlesen. Und fuer die Buchhaendler,… bedeutet das nicht auch, dass einige (Kette oder nicht) sich etwas intensiver mit einem Repertoire befassen muessen, als sich zwei/drei Verkaufsschlager ins Fenster zu stellen? Und die Autoren? Vielleicht ist diese Strategie der Verlage garnicht so schlecht. Im Sinne von ‚einen Gang runter schalten‘ was die Sternschnuppenkarrieren mancher Autoren betrifft. Diese Stategie wird den Markt vielleicht verlangsamen, aber schaden sicher nicht.
Mich wuerde eine Statistik zum Buchmarkt sehr interessieren. Ich weiss, den Kuenstlern in uns wiederstrebt es ein Buch mit einem Markt in Verbindung zu bringen, aber der Volkswirt in mir fragt sich: wie ist denn nun tatsaechlich die Lage, – rein statistisch betrachtet? Wo bekommt man solche Daten? Wieviele Verlage gibt es? Hat sich das veraendert in den letzten Jahren? Wieviele Buecher sind in welcher Sparte in den letzten Jahren verkauft worden? Was lesen wir denn wirklich so? Und warum scheuen wir uns so davor darueber faktisch zu berichten? Wir wissen wieviel Aspirin jeder Deutsche im Jahr ist, wieviel Wein er trinkt, wieviel BMW an jedem Z3 verdient, aber wie es im Buchmarkt wirklich aussieht,… ?
Hinweis bitte!
Uebrigens: danke fuer deine Artikelsammlung dazu im Bücherlei!
12.07.2007 um 11:23 Uhr
Natürlich gibt es diese Statistiken. Nur eben wo? Dazu müßte man wohl den Börsenverein des Deutschen Buchhandels kontaktieren. Für mich selbst kann, jedenfalls was Belletristik betrifft, die Vielfalt nicht groß genug sein.
Nachtrag: Ich habe in meinem Archiv etwas gefunden, wo sich Ror Wolf gegen die Bücherflut ausspricht.