Samstag, 13.12.2008 | 14:50 Uhr
Autor: Andreas Schröter
Skurrilen Humor versprechen die Ankündigungen zu Erlend Loes neuem Roman „Ich bring mich um die Ecke.“ Wer allein deshalb das Buch kauft, wird möglicherweise leicht enttäuscht sein. So lustig ist es nun auch wieder nicht.
Wer dagegen mehr erwartet, wird dieses in Tagebuchform geschriebene Büchlein mögen. „Ich bring mich um die Ecke“ ist das psychologisch durchaus stimmige Portrait einer intelligenten 18-Jährigen namens Julie, die soeben ihre komplette Familie bei einem Flugzeugabsturz verloren hat. Sie treibt haltlos zwischen Selbstmordgedanken, schnellem Sex und Psychiaterbesuchen durch ihr Leben und seziert dabei ihre Umwelt mit Worten.
Und am Ende wird es sogar noch richtig spannend: Gelingt es ihr endlich sich umzubringen? – Sicher kein Buch, das in die Literaturgeschichte eingeht, aber auch weit davon entfernt, in irgendeiner Weise misslungen zu sein.
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Erlend Loe: Ich bring mich um die Ecke.
Kiwi, September 2008.
189 Seiten, Taschenbuch, 7,95 Euro.
Tags: Literatur
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