Mittwoch, 02.11.2005 | 10:41 Uhr
Autor: Regula Erni
Pasolini wurde 1922 in Bologna als Sohn eines Berufsoffiziers und einer Lehrerin geboren. Er arbeitet zunächst als Lehrer in Rom, tritt in die Kommunistische Partei ein, schreibt Gedichte und Romane („Ragazzi di Vita“), ist Regieassistent von Fellini und Bertolucci und dreht 1960 seinen ersten Film. Am 2. November 1975 wird er ermordet am Strand von Ostia gefunden.
Pier Paolo Pasolini gehört zu den Künstlern, deren Todesumstände sich exakt wie ein noch fehlender Stein in ihr Werk fügen lassen, dass eine mythische Dimension entsteht. Wie der englische Romantiker Shelley, der bei La Spezia in einer Schaluppe Gedichte deklamierend in den Sturm hinausfuhr und ertrank. Ähnlich wie Franz Kafka, der an Tuberkulose buchstäblich vertrocknete wie der von ihm erschaffene Hungerkünstler. Pasolini wurde in der Nacht vom 1. auf den 2. November 1975 am Rande einer Barackensiedlung bei Rom brutal ermordet, nachdem er die Nacht mit einem Strichjungen verbracht hatte. Todesursache war ein geplatztes Herz. Der oder die Mörder waren vor der Flucht mit Pasolinis Alfa-Romeo-Sportwagen mehrfach über den am Boden liegenden Körper gefahren. Ehe Pasonlini ermordet wurde, hatte Wegen er wegen der verstörenden De-Sade-Verfilmung „Die 120 Tage von Sodom“ Morddrohungen von Neofaschisten erhalten. Beweise aber gegen die Faschos gab es keine.
Die Szenerie seines Todes entsprach seinem Stil: Nur ein paar Meter vom Ort seines Todes entfernt hatte Pasolini noch im Jahr zuvor Liebesszenen für seinen Film „Erotische Geschichten aus 1001 Nacht“ gedreht.
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