Donnerstag, 10.11.2005 | 16:38 Uhr

Autor: Christiane Geldmacher

Else Buschheuer nachgetragen …

… sie führt hier ein Weblog. Aus dem New Yorker ist das Leipziger Tagebuch geworden.

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5 Kommentare

  1. Wolfgang Tischer Says:

    An Else Buschheuer dachte ich auch, als während des Vortrags mal wieder mal von den üblichen Verdächtigen wie Hettche und Goetz gesprochen wurde. Else Buschheuer ist vielleicht sogar die Literatin, die am längsten sowas wie ein Weblog führt. Schon zu Zeiten, in denen die noch gar nicht so hießen. Merkwürdig, es gibt tolle Autoren, die da nie genannt werden. Dabei ist Buschheur um einiges besser als Goetz.

  2. ANH Says:

    Schon klar. Nur die FRagestellung bei Buschheuer ist nie eine nach der F o r m eines Literarischen Weblogs gewesen; sondern ihr Weblog teilt wie ein Buch Inhalte mit, ohne die Form dieses Inhaltmitteilung selber zur Struktur zu machen. Das war wenigstens in der A b s i c h t bei Hettche und auch Goetz anders. Hier ging es a u c h um grundlegende Ästhetik, bei Buschheuer immer um eine Mitteilung, die formal ganz ebenso in irgend einem anderen Medium möglich gewesen wäre. Das genau ist in einem Literarischen Weblog, jedenfalls nach der in meinem Vortrag versuchten Definition, anders. Hettche und Goetz, beide, haben ihren Fuß früh auf diese Spur gesetzt… sind allerdings, jedenfalls Hettche, wieder sehr weit davon heruntergesprungen.

    Herr Tischer, was verstehen Sie unter „besser“? In welcher Hinsicht, wäre hier jetzt zu fragen. (Damit wir uns nicht mißverstehen: Ich l i e b e Buschheuers Tagebücher und habe darüber auch geschrieben (dort: 19.02 Uhr); aber das ist in einem NetzkunstSymposion nicht die ästhetische Frage.)

  3. Wolfgang Tischer Says:

    Ja, „besser“ ist zu subjektiv. Vielleicht mögen einige mein „besser“ auch als „schlechter“ werten. Goetz habe ich erst lesen können, kurz nachdem er seine Texte vom Netz genommen hat und sie in Buchform erschienen sind. Allein dieser Schritt zeigte eindeutig, wohin bei ihm die Reise geht. Da gab es gar nicht den Versuch, beides gelten zu lassen. Goetze war schlichtweg belangloser. Da mag Buschheuer eher einem Unterhaltungsroman gleichen. Null hatte für mich eingentlich im Ergebnis nicht viel mit dem Internet zu tun. Die Texte befanden sich zufällig da. Ich hatte immer den Eindruck, weil man so besser für das Buch werben konnte. Ich drücke das jetzt bewusst überspitz aus.
    Wie sie, Herr Berg, in Ihrem Vortrag auch erwähnten, ist auch Else Buschheuer in ihrem Text eine literarische Figur. Und EB hat zwar keine Kommentarfunktion, aber sie kommunizierte dennoch immer sehr direkt mit ihren Lesern. Und sehr zeitnah. Diese Art ist so nur im Netz möglich. Daher sehe ich nicht, dass das so in einem anderen Medium möglich gewesen wäre. Klar, auch die Buschheuer-Texte wurden zum Buch, hatten dann aber nur dokumentarischen Charakter.

  4. ANH Says:

    Also, der Herr Berg antwortet mal posthum:
    EB kommuniziert nicht öffentlich mit den Lesern, soweit ich das beobachten konnte. Insofern hat die Kommunikation mit dem Netz nicht viel zu tun. Daß EB im Netz allerdings zu einer literarischen Figur wird, ja sie dort rundweg i s t, darüber müssen wir, denke ich, nicht rechten. Wobei ich wiederum in der puren Zeitnähe keine NetzBesonderheit sehen kann; da täte es ein Telefon n o c h schneller. Interessanter ist dann schon die Distanzierung zum Leser, der zugleich die sehr privat/persönliche Kommunikation via email entgegensteht. D i e s e s Spannungsverhältnis ist merk–würdig.
    Zu NULL sag ich ungern was, weil ich ja seinerzeit und sehr früh im Streit dort rausgegangen bin.

  5. Wolfgang Tischer Says:

    Hm, da wurde der Herbst zum Berg 🙂
    Mit einem Telefon würde sich nicht diese Massen erreichen. Und schon gar nicht schriftlich. Sie kommuniziert zwar nicht per Kommentarfunktion aber gelegentlich durchaus öffentlich wie ich meine.

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