Samstag, 27.03.2010 | 10:17 Uhr
Autor: Andreas Schröter
Elizabeth Kellys Debütroman „Die verrückten Flanagans“ ist ein gut lesbarer Bildungs- und Familienroman, bei dem man als Leser zwischen Gelächter und Entsetzen schwankt. Er ist geschrieben aus der Perspektive Collie Flanagans, der das Pech hat, in einer Familie aufwachsen zu müssen, die voll ist von seltsamen Existenzen, um es einmal vorsichtig auszudrücken. Die extrem streitsüchtige Mutter hat einen Hunde-Fimmel, was sich in der Wahl des Vornamens für ihren Sohn niederschlägt, der Vater ist ein leichtlebiger Säufer und der Großvater ein Tyrann. Und dann gibt es noch einen Onkel, der ebenfalls ganz erheblich neben der Spur wandelt.
Zwei Todesfälle, an denen sich Collie die Schuld gibt, machen das Leben für ihn auch als Erwachsenen nicht leichter.
Bei allem Lob über dieses Buch bleibt am Ende doch ein kleines Fragezeichen. Man fragt sich, was genau eigentlich die Autorin damit sagen wollte, um hier einmal die legendäre Fragestellung aus dem Deutschunterricht in der Schule aufzuwärmen. Es fehlt ein rechtes Ende, das, was der gesamten Handlung eine Art Klammer gibt. Man begleitet diesen Collie Flanagan über die Jahre hinweg – erst in seiner Familie, dann im bürgerkriegsgeschüttelten El Salvador, dann als Arzt und dann wieder bei seiner Familie – und denkt: Und? Was jetzt? Doch dann bricht das Buch ab und der Leser kann nur mit der Schulter zucken.
——————————
Elizabeth Kelly: Die verrückten Flanagans.
Blessing, Februar 2010.
400 Seiten, Hardcover, 19,95 Euro.
Mit flattr kann man Bloggern mit einem Klick Geld zukommen lassen. Infos
27.03.2010 um 10:36 Uhr
[…] Dieser Eintrag wurde auf Twitter von Dominik Heinz, I am reading erwähnt. I am reading sagte: [lwb] Elizabeth Kelly: Die verrückten Flanagans: Elizabeth Kellys Debütroman “Die verrückten Flanagans” ist ein gu… http://bit.ly/d7sQJq […]