Montag, 05.11.2007 | 18:47 Uhr
Autor: Serendipity
Einer der ‚jungen-unabhängigen‘ Verlage, denen man von zwei Jahren noch vorwarf sich selbst zu feiern und sich als ‚letzten Hort erlesener Literatur‘ zu betrachten (siehe Zeit, 17.03.2005), hat Ende Oktober seinen Fuß in die Tür der etablierten Verlage gestellt.
„Zum 1. Januar 2008 wird der Berliner Tropen Verlag Imprint-Verlag bei Klett-Cotta.“ Das heißt jedoch nicht Klett-Cotta hätte sich eine paar junge Schuhe gekauft, nein, die Tropen Verleger Tom Kraushaar und Michael Zöllner werden Geschäftsführer von Klett-Cotta.
„Als Imprint wird Tropen den Bereich der Belletristik mit Titeln einer internationalen und urbanen Literatur vervollständigen.“, heißt es bei Klett-Cotta.
Wieland Freund weiß das in der Welt besser zu beschreiben: „Klett-Cotta plus Tropen, Ärmelschonercharme plus iVision, einfach addiert heißt das: im Schaukasten an der Stuttgarter Rothebühlstrasse stehen die Werke Ernst Jüngers und Gottfried Benns demnächst Seit’ an Seit’ mit Surf-Anthologien, Berichten aus der Welt der Hacker und Skateboard-Poesie. Gegensätze ziehen sich an, heißt es doch.“
Im Börsenblatt gratulieren die Kommentarios dazu.
… und, Nachtigall ich hör dir trapsen, der Tropen Verlag ist nicht der einzige der ‚jungen-unabhängigen‘ die sich in ganz etablierte – und abhängige – Gefilde aufmachen. So heißt es im Voland & Quist Verlagsblog: „Wolf Farkas und Lars Birken-Bertsch von blumenbar haben in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung bekannt gegeben, dass ein Investor den Verlag »mittelfristig begleiten und finanziell unterstützten« wird.“ Voland & Quist selbst wollen jedoch bis 2010 alle Schulden bei ihrem Mäzen bezahlt haben „Ob die das wollen oder nicht“.
Tags: blumenbar, junge literatur, Klett-Cotta, Tropen Verlag, verlage, Voland Quist
Mit flattr kann man Bloggern mit einem Klick Geld zukommen lassen. Infos
11.03.2011 um 19:48 Uhr
Writer’s Digest(iv) verbucht nagelneue Leseprobe: Muttersohn – oder: Wer hat Angst vor’m schwarzen Mann? Rausschauen, reinlesen.