Donnerstag, 21.12.2006 | 20:43 Uhr

Autor: Christiane Geldmacher

Die ganze Bücherwelt ist korrupt (II)

Eijeijei – die Rezensenten geraten gerade ein bisserl in Verruf. Jetzt sollen sie a u c h, statt zu rezensieren, die von den Verlagen zugeschickten (ungelesenen) Werke bei e-bay verhökern. Quasi als Nebeneinnahmequelle. Schreibt >>>Rainer Moritz, der Leiter des Hamburger Literaturhauses.

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7 Kommentare

  1. molosovsky (Alexander Müller) Says:

    Ich hab aber auch schon solche Rezi-Exemplare von Aktuellem mit Lesesuren in Antiquas gefunden. NUR Schindluder wird da nicht getrieben; imho auch nicht mit diesen Presseexemplaren, die ein guter Antiqua in die Ramschkiste stellt für ganz billig (wenn eben noch kein richtiges Impressum drinn ist, Leseexmplarhinweis, event. andere Bindung usw vorliegt).
    Aber viel Schindluder wird getrieben, das will ich gar nicht anzweifeln.

  2. Oliver Gassner Says:

    Pardon, aber was soll man sonst mit dem Zeug machen? Im Müll sind sie auch nicht besser aufgehoben. Ich krieg sogar völlig unverlangt Bücher zugeschickt. Oft will die aber auch bei Amazon keine Sau.

    Wenn ich das Zeug vernichten soll, statt es anderen Lesern zuzuführen, bitte ich um Vermerk 😉

    Fakt ist: Oft lohnt sich das Rezensieren allein durch den Bücherverkauf – weshalb beispielsweise ich das nur noch sehr selten tue. (Nicht das Bücherverkaufen, das Rezensieren.)

    Man kann sich ja mal den ‚Spaß‘ machen und Buchpreis+Rezihonorar einer ’normalen‘ Zeitung „Bitte höchstnes 80 Zeilen, ja?“) (NICHT zeit ODER SO) AUF DEN sTUNDENLOHN UMRECHNEN: oops. Capslock.

    Was braucht man so an Zeit für 100 Seiten (über die geschrieben werden soll!)?

  3. adviser Says:

    Lecker!…

    Anm. d. Hrsg: adviser issn Spammer. Links disabled.

  4. herby Says:

    manchmal glaube ich auch, dass Bücher zwar zu Rezensionszwecken angefordert werden, aber mitunter wird dann nicht rezensiert und wenn, dann wird meist der Klappentext gekürzt wiedergegeben.
    Mein Verleger hat mir immer wieder die Presseartikel zugeschickt und 95% waren genau so.

  5. Kien Says:

    War doch schon immer so, dass Rezensionsexemplare in die Antiquariate geschleppt wurden. Seit einigen Jahren auch nach eBay, Amazon Marketplace usw.. Aber die Preisbindungstreuhänder haben in den letzten zweidrei Jahren willkürlich in die Reihen geschossen und abgemahnt, was zufällig getroffen wurde. Haarsträubend. Man sollte mal den Herrn Russ auf die Finger schauen und den Verlagen, Großhändlern usw., aber es werden immer nur die Kleinen vor den Kadi gezerrt. Wenn Redaktionen wie Spiegel, Focus usw. mit Büchern zugemüllt werden und sich Praktikanten dann die Stapel schnappen und bei eBay, booklooker usw. und zu Geld machen, dann haben wenigstens auch Leser mit wenig Kohle was davon. Und der Russ ist immer ganz stolz, wenn er wieder 20 Leute und mehr wie zuletzt bei Amazon Marketplace seine Abmahnungen zugestellen kann. Das sollte man sich mal ansehen, wie der mit dem Gericht in Wiesbaden Hand in Hand arbeitet. Der kann seine Familie allein mit dem Einnahmen aus den Abmahnungen ernähren. Ach, Verlage produzieren eh zusätzlich zur Auflage die Lese- und Rezensionsexemplare. Sollen sich nicht so anstellen, wo freie Schriftsteller und freie Literaturkritiker sowieso nur mäßig verdienen.

  6. Oliver Gassner Says:

    Hm, Frage was man SONST mit den Sachen (gelesen, verlangt oder unverlangt) machen soll. (verschenken will man es ja auch nicht immer 😉 )

    Monatliche Rezensententreffen mit Bücherverbrennungen? (wer kommt? 😉 )

    Auch die Frage nach sinnvollen Honoraren bleibt offen bei denen, die qualitativ hochwertige Rezis wollen.

  7. mikel Says:

    @oliver

    ein Rezi-Antiquariat gibt es noch nicht! Wäre das kein Betätigungsfeld? Die agressive Werbung hier schreit doch nach neuen Feldern!!!!

    Es gibt bestimmt auch ein T-Shirt Sponsor dafür oder so

    Müllverbrennungsanlage?

    carpe!

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