Sonntag, 20.03.2011 | 10:25 Uhr
Autor: Andreas Schröter
Der kanadische Autor David Gilmour, geboren 1949, ist Anfang 2009 mit seinem herzerwärmenden und voller Lebensweisheiten steckenden Roman „Unser allerbestes Jahr“ in Deutschland bekannt geworden. Nun liegt der Nachfolger, „Die perfekte Ordnung der Dinge“, vor – und hält leider überhaupt nicht, was der Vorgänger verspricht. Das Buch zerfällt in willkürlich anmutende Betrachtungen über die Beatles, die Trauer des Ich-Erzählers über den Verlust verschiedener Frauen, Tolstois „Krieg und Frieden“, Drogen und immer wieder Frauen. Das alles ergibt kein geschlossenes Ganzes und ist meilenweit von der Weisheit, Leichtigkeit und Intelligenz des Vorgängers enfernt. Für manche Passagen scheint sogar der Begriff „Geschwafel“ treffend.
Der Grundgedanke des Buches: Der Ich-Erzähler reist zurück zu den Orten, an denen er den größten Seelenschmerz empfunden hat und erinnert sich auf dieses Weise an die dazugehörigen Episoden. Gute Idee, langweilige Umsetzung.
———————————–
David Gilmour: Die perfekte Ordnung der Dinge.
S. Fischer, Februar 2011.
252 Seiten, Hardcover, 18,95 Euro.
Mit flattr kann man Bloggern mit einem Klick Geld zukommen lassen. Infos