Montag, 24.10.2005 | 09:30 Uhr
Autor: Oliver Gassner
Weil Dan Browns Romanfigur Leigh Teabing in ‚Sakrileg‘ eine abfällige Bemerkung über ein Buch (Michael Baigent, Richard Leigh, Henry Lincoln: The Holy Blood and the Holy Grail) macht, aber sein Vor- und Nachname und gar sein körperlicher Zustand dem der drei Buchautoren nachempfunden ist, klagen zwei von jenen (Leigh und Baigent/“Teabing-Anagramm“) nun gegen den Bestsellerautor – finden das Buch aber schlecht und haben auch nicht so richtig was gegen Brown.
Andere Wissenschaftler finden irgendwie die Sachen bei Brown nicht so ganz korrekt.
An sich sollten ja Historkiker keine Belehrung darüber bedürfen, was ein Roman so ist. Aber wenn die Millionen winken, dann setzt die Ratio halt aus, ne?
via „Sakrileg“: Neue Plagiatsvorwürfe gegen Dan Brown – Kultur – SPIEGEL ONLINE
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24.10.2005 um 19:34 Uhr
In 3sat lief es auch gerade, ich glaube, da rollt Ärger auf Dan Brown zu. Hast du das Buch gelesen? Am Anfang fand ich es sehr spannend, dann ziemlich simpel auf die Cliffhanger-Methode gestrickt und hörte auf, las nur noch den Schluss.
Aber Maria Magdalena sitzt tatsächlich neben Jesus auf dem Abendmahlbild. Italiener (Kunsthistoriker) versuchten mir weiszumachen, das sei ein besonders weiblicher Jünger.
24.10.2005 um 19:46 Uhr
Ich hab mir das Hörbuch gegeben.
Ich bin auch kein Jurist, aber ‚Plagiiern‘ tut man nicht damit, wenn man auf ein anderes Buch anspielt.
Die Argumente, die im Pressetext enthalten sind, scheinen mir für ein _Plagiat_ nicht stichhaltig; höchstens für ne Geschäftsschädigung. Eventüll auch Beleidigung oder sowas.
Aber offenbar hat ja der Verlag gleich mal noch ein Hardcover (der „Plagiierten“) rausgebracht. Es sind von dem ‚plagiierten‘ Buch aktuell 3 Versionen erhältlich: 7 Euro, 14 Euro, 30 Euro. Offenbar aber ist man mit den Umsätzen unzufrieden und heizt das etwas an.
Man kann ja nicht so tun, als würden Autoren ihre Bücher komplett aus dem Nichts ziehen zw. als dürfte in den Büchern nichts vorkommen,w as es so gibt. Ich hab z.B. am Samstag Alban in Stuttgart begleitet, wie er ‚Material‘ für sein aktuelles Buch fotogafiert hat. Und nahezu jeder Autor ‚beutet‘ sein Umfeld aus.
Bei mir laufen solche Aktionen unter ‚Arbeitsbeschaffung für Juristen‘.
Aber ggf. lesen hier ja Juristen mit, die beide Bücher gelesen haben. 😉
24.10.2005 um 19:51 Uhr
ich glaube, die cliffhanger-methode kann man nicht hören … oder?
24.10.2005 um 20:53 Uhr
Ich glaube es gibt da auch Kapitel und es passt ja nicht alles auf den MP3 player 😉
02.01.2006 um 17:26 Uhr
Dazu passend: In den USA wird schon vor dem Erscheinen viel Aufhebens um Dan Brown’s neuen Roman “The Solomon Key” gemacht. Ein Forum beschäftigt sich mit Vermutungen über den Plot, eine Website verkündet das Un-Ereignis, dass noch nichts erschienen ist, und es gibt sogar schon einen Führer zum Roman, The Guide to Dan Brown’s the Solomon Key.
Nach Sakrileg, Illuminati, Meteor und dem eher nachlässig in’s Deutsche übertragenen “Diabolus” ist der Erfolg in Sinne einer self fulfilling prophecy wahrscheinlich nicht aufzuhalten. Spätestens in einem Jahr steht einer Verfilmung von “The Solomon Key” nichts mehr im Wege. Tom Hanks hat nach der ersten Besetzung als Professor Langdon in der Verfilmung von “Sakrileg” einen Dauerjob ergattert.