Sonntag, 25.08.2013 | 13:06 Uhr
Autor: Andreas Schröter
Die Finanzwelt Genfs nimmt ein wunderbarer Roman mit einem genauso wunderbaren Titel aufs Korn: „Die schreckliche Wirklichkeit des Lebens an meiner Seite“ von Christoph Höhtker. Frank arbeitet in der PR-Abteilung einer Broker-Firma, und er interessiert sich nicht die Bohne für seinen Job, weiß nicht mal genau, was er dort eigentlich zu tun hat – etwas, das er mit seinem versoffenen Vorgesetzten gemein hat. Stattdessen interessiert sich Frank mehr für die Reize der japanischen Kellnerin Mari und ihrer Drogen sowie für seine überirdisch schöne Kollegin Céline. Und dann gibt’s natürlich auch noch Frauke und Marion …
Das Debüt des 1967 in Bielefeld geborenen Autors, der heute in Genf lebt, ist ein greller und unglaublich witziger Parforce-Ritt durch ein paar drogenumwölkte Tage im Leben eines Mannes, der durch den absurden Plan seines Chefs, einen Journalisten der Neuen Zürcher Zeitung zu bestechen, in weitere Turbulenzen gestoßen wird. Zugleich ist der Roman natürlich eine Kritik an den zum Teil sinnentleerten Welten der Finanzbranche und ihrer Protagonisten, denen der Schein weitaus wichtiger ist als das Sein. Aber wer braucht schon Tiefsinn, wenn er Humor vom Allerfeinsten hat?!
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Christoph Höhtker: Die schreckliche Wirklichkeit des Lebens an meiner Seite.
Berlin-Verlag, April 2013.
248 Seiten, Gebundene Ausgabe, 17,99 Euro.
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