Montag, 09.10.2006 | 15:22 Uhr
Autor: Robert Basic
eine kleine Zusammenstellung, habs bereits bei mir mit einigen Fotos verbloggt, daher nur ein Link, keine 1:1 Kopie: Impressionen von der Buchmesse
Mit (Buch)messe-Bloggern Andrea, Oli, Mikel, Mike, Theo, Ibo, Dirk, Jürgen, Heiko, Alex und auch Bloglesung, Blogfutter, Blogflöten. Also wie Wein, Weib und Gesang.
Mit flattr kann man Bloggern mit einem Klick Geld zukommen lassen. Infos
09.10.2006 um 18:34 Uhr
Auf den ersten Eindruck ist eine Buchmesse ein literarisches Phänomen: Dass es so viele Bücher an einem Ort gibt, so viele potentielle oder wirkliche Bücherwürmer dazu, wo anders als auf einer Buchmesse kann es dergleichen geben… Bei genauerem Hinsehen jedoch kann einem die Liebe zu den Büchern vergehen, und man möchte sich in die klassische Bibliothek oder den Lesesaal einer UB zurückziehen. Denn um das Lesen und Lernen an sich geht es wohl auf einer solchen Messe nicht. Es scheint, man habe sich in der Liebe seines Lebens, der des Lesens nämlich, abgrundtief getäuscht. Markt, Märkter, am Märktesten. Die Buchmesse lädt Autoren ein, die verkaufen müssen. Der Anteil wirklicher Literaten scheint verschwindent klein. Ich war zum ersten Mal auf einer Buchmesse, und ich habe nicht vor, jemals wieder eine zu besuchen. Der Impuls, ein Buch zu kaufen, wurde jäh erstickt. Wenn der Markt die Literatur bestimmt, wenn das wirklich so ist und zunehmend so sein wird, dann wird die Literatur an anderen Orten zu suchen sein. Wer echte Literatur schafft, dem muss ein solcher Ort ein Ort des Grauens sein. Meine Frage also: Wo sind die Autoren, deren Bücher wirkliche Literatur sind? Wenn jemand ein Buch um des Geldes und um des Ruhmes willen schreiben wird, dann ist er auf dieser Messe genau richtig. Doch was sind dergleichen Bücher schon wert… Kann mir jemand sagen, jemand, der es ernst meint mit der Literatur, an welchem Ort man neue und gehaltvolle Bücher findet?
09.10.2006 um 23:41 Uhr
Auch Messen, aber schönere Orte: Im November ist die Buchlust in Schwitters-City Hannover und im Wonnemonat Mai ist wieder Mainer-Minipressen-Messe (Kleinverlage und Handpressen). Und in München wächst die internationale Lyrik-Bibliothek, die man besuchen sollte, wenn man sich mit Lyrik beschäftigt. Die haben auf ihrer Webseite auch eines meiner ewigen Lieblingszitate veröffentlicht: „Jeder gesunde Mensch kann leicht zwei Tage
ohne Nahrung leben – ohne Poesie – niemals!“
(Baudelaire, 1846). http://www.lyrik-kabinett.de/index.php
10.10.2006 um 7:08 Uhr
Lilo Becher fragt: „Wo sind die Autoren, deren Bücher wirkliche Literatur sind?“
Auf der Buchmesse. Auch Autoren, die „echte“ und „wirkliche“ Literatur (wer auch immer in Deinen Augen unechte und unwirkliche Litratur schreibt …) schreiben, müssen von etwas leben. Man muß das nicht mögen, aber unser aller Alltag funktioniert nach den Gesetzen des Marktes.
Jedenfalls käme ich nicht auf die Idee, sämtliche anwesenden Autoren als unsensible Hackklötze hinzustellen – die Buchmesse als Empfindsamkeitssieb. Nein, wer die Literatur nur heftig genug mag (oder von ihr leben will), der tut sich auch das an.
11.10.2006 um 14:06 Uhr
Tatsächlich ist die Buchmesse vor allem ein Branchentreffen und Medienereignis.
Nur um Bücher anzusehen, muss man nicht dahin. Das kann man auch täglich in guten Buchhandlungen machen. Informationen gibt es in vielerei Magazinen auch außerhalb von Messen.
Aber wenn man sich umschaut, findet man tatsächlich sehr viele interessante und buchbegeisterte Menschen.