Samstag, 05.11.2005 | 19:35 Uhr
Autor: Regula Erni
Zur Preisverleihung bleibt mir nur, Patrick Bahners von der FAZ sprechen zu lassen: Viel länger hätte man dieser Schriftstellerin den Kranz nicht mehr vorenthalten können, irgendwann hätte sich die Irritation darüber, daß ausgerechnet Brigitte Kronauer ausgerechnet einer Institution mit Namen Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung nicht preiswürdig erschien, in einem homerischen Gelächter der Musenfreunde Bahn gebrochen und alle Darmstädter Verlautbarungen über fast noch richtige und nicht so furchtbar falsche Schreibungen vom Tisch gefegt. Denn was, hätte man sich fragen müssen, können die über Brigitte Kronauer hinwegsehenden Herren und Damen verstehen von Dichtung, Sprache, Akademischem und Deutschem?
Kronauers Bücher sind Erzählungen über die Liebe als Erkenntnisform. Zweideutigkeit ist das Zeichen ihrer poetischen Einbildungskraft. Ihre Formulierungen sind treffsicher. Ihr Stil anspielungsreich und dennoch subtil. Kronauers Prosa ist einem profunden Erzählen verpflichtet wie das meiste, was an gekonnt Konventionellem den Markt überschwemmt. Sie handeln davon, dass «die Welt nur zu ertragen ist als der Begleitumstand einer Liebe».
Mit flattr kann man Bloggern mit einem Klick Geld zukommen lassen. Infos
06.11.2005 um 20:19 Uhr
Ich find ja die Brigitte auch besser als unsere Frolleins, und ich gönne ihr den Büchnerpreis, schon weil sie gegen den Mainstream schreibt. Doch an ihrer Sprache hab ich eine Menge zu bemängeln, und zwar mit Begründung. Siehe hier.