Freitag, 22.09.2006 | 21:25 Uhr
Autor: Louisa Gauditz
Wie beginnt man am Besten? Wohl mit dem ersten Mal…
Und da stehen wir: die Buchhändlerklasse der Stauffenbergberufsschule und wollen uns ohne helfende Klassenlehrerin in das Abenteuer Buchmesse stürzen.
Ich bin zum ersten Mal da. Da ich aus München stamme, war die Buchmesse immer ein weit entferntes Ereignis, von dem ich (ja, ich bin so langsam) immer erst so spät erfahre, dass ich keine Chance mehr habe hinzufahren. Jetzt wohne ich hier in Frankfurt und es gehört zum Standartprogramm der Berufsschule, die Buchmesse zu besuchen.
Ich bin enorm beeindruckt von der Größe und finde mich nicht zurecht. Also laufe ich den anderen hinterher. Nach einem kurzen Stopp im Azubistro besuchen wir zunächst die Azubis aus unserer Klasse, die bei Suhrkamp lernen und Standdienst haben. Dort gibt es kleine Tütchen mit Büchern, Button und einem Gewinnspiel – alles nur für Azubis. (Deshalb mein Tipp für alle Azubis, die die Buchmesse besuchen: schaut mal bei Suhrkamp vorbei – ein Vögelchen hat mir gezwitschert, dass es dieses Jahr auch wieder eine Überraschung für Azubis gibt.)
Tja und so geht es eigentlich die nächsten Stunden weiter. Wir tingeln von Stand zu Stand, von Verlag zu Verlag, und betteln um Leseexemplare. Einige Verlage sind trotz unserer Dreistigkeit (aber nur so kriegt man, was man will) sehr nett und bei Diogenes werden wir sogar beraten, wem welches Buch gefallen könnte. Bei anderen Verlagen wird man nur böse angeguckt. Und ich kann es nur zu gut verstehen. Mir würde die ständige Anbettelei auch irgendwann auf die Neven gehen. Mir persönlich wird ein Dämpfer gesetzt als ich ein Leseexemplar von Friedrich Merz, „Nur wer sich ändert, wird bestehen“ in die Hand gedrückt bekomme. Nichts gegen den Herderverlag, aber Herr Merz und ich werden wohl nie Freunde (meiner Politiklehrerin Frau Mauersberger sei Dank!).
Sehr beeindruckt bin ich vom Gastland Korea. Ich lerne, dass es in Korea schon lange vor Gutenberg Buchdruck gab und dass das Transkribieren und Bibliographieren koreanischer Namen eine äußerst diffizile Angelegenheit für uns Nichtasiaten ist. Ich bin eh von Ausstellungen über die Kultur ferner Länder begeistert und fühle mich spontan wohl „bei den Koreanern“. Und die nächste Buchmesse verspricht diesbezüglich ja auch wieder spannend zu werden: Indien, ich komme!!!
So verlasse ich die Messe mit gefühlten zehn Tonnen Büchern und der Erkenntnis, dass ich mich im nächsten Jahr besser vorbereite und mir Stände, Ausstellungen und Veranstaltungen geziehlt aussuchen werde, denn alles geht bei Weitem nicht.
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24.09.2006 um 13:31 Uhr
Hallo!
leider bin ich nicht bei der buchmesse dabei. Mich würde aber brennend interessieren, was es neues von russland gibt. Neue autoren, neue literaturstars, interessante Newcomer usw.
wäre dankbar, wenn einer der besucher darüber einen beitrag schreiben oder es in die kommentare stellen würde.
liebe Grüße
Christoph