Sonntag, 23.12.2012 | 20:10 Uhr
Autor: Andreas Schröter
Seltsam blass bleiben die Figuren in Arnold Thünkers Roman „Verlangen nach Freundschaft“. Vielleicht liegt es daran, dass sich der 1959 geborene Autor weitgehend darauf beschränkt zu berichten, was diese Figuren gerade tun, dem Leser jedoch kaum Einblicke in ihre Gedanken und Gefühle gewährt.
Jakob, ein junger Mann aus Deutschland, verbringt einige Zeit in New York, weil er auf ein günstiges Flugticket nach Europa wartet. Er quartiert sich bei dem tuntig wirkenden falschen Grafen Faunus ein, der im Gegensatz zu Jakob offenbar auch ein homosexuelles Interesse an der Beziehung hat. Relativ unspannend nimmt der Roman seinen Lauf: Man kümmert sich um einen offenbar an Aids erkrankten Freund, verbringt das Weihnachtsfest bei einer schrulligen Alten mit zu viel Nippes in der Wohnung, tut dieses und jenes, und zwischendurch gibt’s noch ein paar Rückblenden auf Episoden aus dem früheren Leben des selbst ernannten Grafen. Währenddessen fragt sich der Leser immer mehr, worauf das eigentlich alles hinaus soll.
Letztlich bleibt „Verlangen nach Freundschaft“ ein wenig mitreißendes, höhepunktarmes und leicht maniriert wirkendes Büchlein, das – möglicherweise – für männliche Homosexuelle einer bestimmten Couleur einen gewissen Reiz haben mag – ähnlich übrigens wie die „Stadtgeschichten“ Armistead Maupins -, für das Gros der Leserschaft jedoch unbefriedigend bleiben dürfte.
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Arnold Thünker: Verlangen nach Freundschaft.
Kiepenheuer & Witsch, September 2012.
206 Seiten, Gebundene Ausgabe, 18,99 Euro.
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01.01.2013 um 4:52 Uhr
Meine Lider werden schwer unter den ungeweinten Tränen der Dankbarkeit. Ein paar Selbstverständlichkeiten vorneweg: Alle waren in Woodstock – ausser mir und den Beatles. Nichts für Weicheier (die Wahrheit als herausspringender Korken). Hier müsste ja eigentlich die Diskussion enden. Stattdessen ufert sie aus. Man kommt einfach zu nichts. Alle Blogger sind Idioten. Ich will Macht. Der Trend geht zum Zweitbuch. Oder noch kürzer: Meine Ängste lösen sich in nichts auf, und ich gleite in einen wohltuenden Stumpfsinn