Mittwoch, 14.06.2006 | 19:05 Uhr
Autor: Andreas Schröter
Konstruiert und teilweise unglaubwürdig wirken Handlung und Charaktere in Artur Beckers „Die Zeit der Stinte“. In erster Linie ist dieser Roman eine Liebesgeschichte zwischen dem aus Polen stammenden Spätaussiedler Chrystian und der New Yorker Jüdin Mona. Diese versucht einen Fall von Selbstjustiz aufzuklären, bei dem ihr Großvater vor 60 Jahren einen ehemaligen Nazi getötet hat. Beide Elemente des Buches – Liebe und Drama in der Vergangenheit – existieren seltsam unverbunden nebeneinander, so dass die gesamte Geschichte kein geschlossenes Ganzes ergibt. Die Hauptfigur Chrystian wirkt unentschlossen und farblos, ist kein Sympathieträger, was es dem Leser erschwert, sich über knapp 200 Seiten auf sie einzulassen. Die Liebe zwischen Mona und Chrystian bleibt bloßes Lippenbekenntnis. Für den Leser ist sie kaum nachvollziehbar.
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Artur Becker: Die Zeit der Stinte, dtv, 14 Euro, ISBN: 3-423-24497-6
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22.06.2006 um 14:41 Uhr
darf ich hier kommentieren?
22.06.2006 um 14:48 Uhr
würde mich sehr freuen