Sonntag, 08.10.2006 | 12:00 Uhr

Autor: andreaffm

Wellness

Gestern Abend führte uns ja unser Sponsor Sevenload zum Essen aus: in die Champions Bar des Marriott-Hotels, gleich gegenüber der Messe. Ich hab zwar grandios verschlafen und tauchte nicht um sieben, sondern um halb neun auf, aber das macht nix: Zu essen gab es noch, zu trinken auch, und ich sprach reichlich dem Pfefferminztee zu. Amit, der indische Computerbuchgroßhändler, der seit letztem Jahr in Begleitung des Bembelkandidaten unterwegs ist, war auch da und versorgte mich mit einem indischen Nachtisch: Kleine Teigtasche mit Nußfüllung. Hmm, gewürzig.

Weil der Bembel immer gern alle möglichen Leute anspricht, waren auch die Singapurer am Nachbartisch nicht vor ihm sicher, die wir zunächst für Koreaner gehalten haben (optisch, mit Hinhören ist zu leicht). Und wir sind nun wirklich die geballte Asien-Kompetenz: Bembel mit einer Chinesin verheiratet, Amit aus Indien und damit sozusagen innerkontinentaler Nachbar und ich Aushilfe in einem von vielen Asiaten frequentierten Museum. Zumindest waren das die am koreanischsten aussehenden Singapurer, die wir kennen. Einer von denen hatte Geburtstag, man sang Happy Birthday und irgendwie verirrte sich auch ein Stück Geburtstagskuchen an unseren Tisch, den aber keiner wollte und der dann bei mir hängenblieb. Das war aber kein großes Opfer, den zu essen, der war nämlich auch sehr lecker.

Während im Hintergrund gerade Georgien von Deutschland 0:2 besiegt wurde, kam eine nette junge Dame vorbei, die mich fragte, ob ich ihr Angebot schon kenne. Ich meinte, ich kenne alles das, was hier auf der Speisekarte angeboten wird, aber da gehöre sie ja sicher nicht dazu. Nein, lachte sie, und wies auf ihr T-Shirt hin, auf dem „Body Angel“ stand. Also, das Konzept ist folgendes: Body Angels (und das bezieht sich jetzt nicht auf den engelsgleichen Körper der netten jungen Dame) sind abends in Bars zu finden, tagsüber auf der Messe oder, wenn man sie herbeiordert, auch mal in Büros. Dort versorgen sie gestreßte Arbeitnehmerkörper mit entspannenden Hals/Schulter/Rückenmassagen von etwa 10 Minuten, woraufhin der Massierte seinen Body Angel dafür bezahlt. Wieviel er gibt, ist egal, die Höhe der Spende kann er frei bestimmen.

Ich halte das für eine gute Idee. Die Sponsoren nicken, geht auf‘ Haus, und so bekommen ich und Olli und dann auch Amit eine durchaus handfeste Massage, die die Knubbel und Verkrampfungen mal ein bißchen durchwalkt und abklopft.

„You looked soo relaxed“, sagt eine amerikanische book buyer, die mich nach Preis und Qualität der Massage ausfragt und unbedingt auch will. Aber der Service ist sehr gefragt heute Abend in der Champions Bar des Marriott, gleich gegenüber der Messe, und der Angel hat noch eine ganze Menge beanspruchter Körper vor sich, die es aufzumöbeln gilt.

„Where do you come from?“ fragt mich die book buyer.
„I live in Frankfort.“
„Oh, LUCKY YOU!“

Außerdem findet sie es sehr cool, daß wir Blogger sind. Ich finde es auch sehr cool, daß wir Blogger sind.

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