Freitag, 11.11.2005 | 20:57 Uhr

Autor: Oliver Gassner

[artwarez] cornelia sollfrank: Social hacking und Cyberfeminismus

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* [artwarez] cornelia sollfrank

* Social engineering bzw. social hacking als nicht-technisches Eindringen in Computersysteme unter Ausnutzung menschlicher Schwächen

* Fake-Videodokumentation ‚Clara S0pht‘

* absichtliches Vergessen einer Handtasche auf einem Hackerkongress: Lara Croft Handtasche und einem Gerät zur Bestimmung des Eisprungs und damit ‚hack‘ der ‚Lost & Found‘-Seite

* Flooding des 1997er Netzkunst-Wettbewerbs der Hamburger Kunsthalle mit rund 300 Frauenbeiträgen. ‚female extension‚. Generierung von Pseudo-Beiträgen mit dem ersten ’netzkunst-generator‘ (Perl-Skript). Presseerklärung mit Selbst-Outing.

* Netzkunstgenerator (net.art generator): Zufallsprinzip. Z.T. textbasiert, z.T. nur Bilder. Wesentlich: was man damit anfängt, wo man damit interveniert. Thema Urheberrecht. Auseinandersetzung mit Andy Warhol. Dem Programm Urheberschaft zugestehen?

* Warhol-Bilder – deren Motiv er selbst ‚geklaut‘ hat und bei denen er Lizenzen vergeben hat dass andere mit den Siebdruckmaterialen eigene signierte Bilder zummachen werden über ein Programm modifiziert, ausgedruckt, gerahmt, ausgestellt und verkauft. Mehreer Anwälte kommen zu verschiedensten Aussagen, eine Ausstellung wurde wegen Urheberrechtsbedenken abgesagt. Welceh Rolle spielt das Gesamtkonzept, sind es freie Bearbeitungen? Sind Warhols Flower-Vorlagen überhaupt ‚originell‘? Warhol hat weder die Farben ausgewählt noch die Bilder selbst hergestellt – das sagten 3 von 4 befragten Anwälten so! ‚warhol authentication Board‘: Diese Gruppe entscheidet (nach unklaren Kriterien), was echte Warhols sind. Video-Installation mit 4 Video-Interviews von Urheberrechtsanwälten.

* Aktuelles Projekt: Ausstellung machen und ggf. vor Gericht ausfechten. Bilder verkaufen sich bisher gut.

* Plan: Interview-Fake mit Andy Warhol mit netzkunstgenerator-Vorführung und Bitte um Genehmigung, Blumenbilder herstellen zu dürfe.

* Übernahme des Vorstands des Frankfurter Kunstvereins durch Künstlergruppe (ca. 30 Personen). Verleumdungskampagne folgte: Konstruierter Formfehler. Statt 70 bei der nachwahl über 400 Leute. Abwahl des Künstler-Vorstands. „Toll: Völlig erlahmte Institution neu belebt.“ – Und ohne inhaltliche Diskussion. Als Angriff auf die bürgeriche Kunstvorstellung aufgefasst. -> Polarisierung und Klärung.

* Cyberfeminismus: Hack eines politischen Systems. Existenz von etwas behaupten, was nicht da ist, um es entstehen zu lassen.

* documenta X: Auftrag ‚irgendwas mit freuen‘ – 100 Thesen was cyberfeminismus nicht ist, ‚old boys network/obn‘, Anstoß für eine Diskussion eines neuen Begriffs. Konferenzen, Mailingliste, Strukturen bauen und Diskussion ermöglichen. Inzwischen auf Distanz, da die Politfraktion den CF nicht als Kunstkonzept sehen wollte und weil CS in die Feminismuskunst-Ecke gestellt wurde.

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